Vorbericht
Wuppertal trotz Widrigkeiten trotzen! RWE brennt auf den Jahresstart 2022!
Nun wird es also ernst. Der Tabellenführer der Regionalliga West empfängt seinen tabellarisch härtesten Verfolger. Rot-Weiss Essen gegen den Wuppertaler SV lautet die Partie am kommenden Sonntag im Stadion an der Hafenstraße. Das Match, das die Massen elektrisiert und unter normalen Umständen 15.000 Leute plus X an die Hafenstraße 97 A locken würde, wird live von gerade einmal 750 vom Schicksal durch Losentscheid auserwählten Fans im Stadion erlebt werden können. Das tut der Vorfreude und Anspannung aber keinen Abbruch. Auch wenn Preußen Münster mit einem Sieg bei den Sportfreunden Lotte am Samstag vorlegen und das Spiel in Essen zum Duell Zweiter gegen Dritter machen könnte. Denn schon länger nicht mehr war der alte Westschlager zwischen dem Reviervertreter und dem Klub aus dem Bergischen Land ein echtes Spitzenspiel. Nun aber schon. Wie wird unsere Mannschaft aus der gut fünf Wochen langen Pause zurückkehren? Für unsere Rot-Weissen lief die Winter-Vorbereitung nicht reibungslos. Es gibt Widrigkeiten, denen Essen gegen Wuppertal trotzen muss. Hier kommt unser Vorbericht.
Störfeuer in der Winterpause und die Vorbereitung
Die Winterpause war kurz, doch sie hatte es bezüglich schlechter Nachrichten für RWE in sich. Eine davon spielte sich zunächst hinter den Kulissen ab und schlich sich dann langsam bis zum letzten Spiel in Straelen in den Blick der Öffentlichkeit. Ausgerechnet Kapitän Dennis Grote hegte akute Abwanderungsgedanken zu einem der größten Konkurrenten der Essener. Die Bewertung dieser Causa haben wir bereits in eigenem Kommentar vorgenommen. Die wirkliche Tragweite des Grote-Gates wird der weitere Saisonverlauf zeigen. Die Kapitänsbinde wird DD1 Daniel Davari von DG6 übernehmen.
Die zwangsweise Absage des bei den Fans ohnehin nicht gänzlich unumstrittenen Trainingslagers im türkischen Belek dürfte ebenfalls nicht unbedingt als leistungsfördernder Aspekt gelten. Kurz vor der geplanten Abreise wurden positive Coronafälle im Essener Team bekannt. Die vorausgereisten Fans blieben somit unter sich und warteten vergeblich auf ihre Mannschaft, die stattdessen in heimischen Gefilden verbleiben und zwei Tage mit dem Mannschaftstraining aussetzen musste. Der kommende Gegner aus Wuppertal hingegen konnte sein Winterquartier in Belek planmäßig beziehen. Daher darf man die These aufstellen, dass die Bergischen hier einen gewissen Vorteil auf ihrer Seite haben. Insbesondere in der nicht gerade üppig zu nennenden Vorbereitungszeit hätte RWE mit seinen in das Team zurückkehrenden Rekonvaleszenten sowie den zu integrierenden neuen Spielern eine konzentrierte gemeinsame Zeit in der Sonne und vernünftigen Trainingsplätzen gutgetan. Zudem haben die Corona infizierten Spieler zwangsläufig Trainingsrückstände zu verzeichnen. Das ist suboptimal gelaufen.
Auch die Vorbereitungsspiele offenbarten Luft nach oben. Die beiden Tests gegen die Drittligisten Meppen (1:2) und Viktoria Köln (2:4) gingen verloren. In beiden Fällen zeigte sich die Essener Deckung nicht gänzlich sattel- und pressingfest, der Spielaufbau wurde den Rot-Weissen deutlich erschwert. Der 4:1-Erfolg in Sprockhövel war zwar standesgemäß, aber kein relevanter Maßstab. Daher wissen die RWE-Anhänger nicht so ganz, wo ihre Mannschaft steht. Jedenfalls ist der RWE-Kader aber wieder praller gefüllt als am Jahresende 2021.
Das Personal und die taktischen Optionen
Zum ersten Mal seit vielen Wochen müssen hier nicht reihenweise Ausfälle genannt werden. Natürlich steht Kevin Holzweiler nicht zur Verfügung und Dennis Grote hat sich selber aus dem Spiel genommen. RWE hat jedoch andere wichtige Säulen zurückerhalten. Daniel Heber, in Normalform der beste Innenverteidiger der Liga, und Flügelspieler Oguzhan Kefkir haben das Lazarett zu Jahresbeginn verlassen und konnten die Vorbereitung ohne Probleme bestreiten. Das gilt auch für den in der gesamten bisherigen Saison verletzten Michel Niemeyer, der im Sommer für Kevin Grund als etatmäßiger neuer linker Verteidiger geholt worden war. Muskuläre Probleme stoppten den ehemaligen Wiesbadener immer wieder. RWE holte daher Felix Bastians für die defensive linke Außenbahn. Nun endlich konnte Niemeyer längere Zeit beschwerdefrei trainieren. Dennoch wird er sicherlich nicht eine sofortige Option für Essens erste Elf sein, sondern eine zukünftige Variante.
Anders dürfte das bei Marius Kleinsorge aussehen. Seit Holzweilers schwerer Verletzung war für RWE im Grunde klar, einen neuen Mann für die rechte Außenbahn zu holen. Auch konnte Felix Heim diese Lücke nicht schließen. So entschloss sich Essen zu einem Leihgeschäft. Kleinsorge, der unter Christian Neidhart eine erfolgreiche Zeit beim SV Meppen hatte, musste bei der RWE-Offerte nicht lange nachdenken, weil er bei seinem bisherigen Arbeitgeber dem 1. FC Kaiserslautern, bei dem er aber weiterhin bis zum Sommer 2023 unter Vertrag steht, in dieser Spielzeit nicht ausreichend zum Zuge gekommen war. Kleinsorge, der von der Statur her Kevin Holzweiler ähnelt, sollte auch ein vergleichbares Tempo mitbringen wie Holz, sodass RWE nun eine erfahrene und qualitätsgeprüfte Alternative für den rechten Flügel zur Verfügung steht. Zudem hat RWE auf der 6 auf- oder besser nachgerüstet. Fabian Rüth hatte mit Beginn der Vorbereitung mittrainiert und überzeugte Essens Verantwortliche. Der 20 Jahre alte Rüth kommt von der U23 der TSG Hoffenheim und durchlief zuvor die Jugendmannschaften von Bayer 04 Leverkusen.
Somit wird es tatsächlich relativ spannend, wie Christian Neidhart sein Team gegen den Wuppertaler SV aufstellen wird. Das fängt bereits in der Abwehr an. Im Tor ist der neue erste Spielführer Daniel Davari ebenso gesetzt wie Felix Bastians und Sandro Plechaty es auf den defensiven Außenpositionen sind. In der Innenverteidigung heißt es dann aber, aus Drei mach Zwei. In den letzten Wochen und Monaten bildeten hier Felix Herzenbruch und Enrique Rios Alonso ein insgesamt immer besser funktionierendes Duo. Nun aber kehrt mit Daniel Heber der nicht nur in den Augen der Essener Anhänger wohl beste Innenverteidiger der Liga zurück. Ist Heber tatsächlich voll fit und wettbewerbsfähig, dürfte er daher wieder spielen. Wer wird dann weichen?
Das hängt womöglich auch von den alternativen Einsatzmöglichkeiten ab. Herze überzeugte als Innenverteidiger, seine eigentliche Position als Linksverteidiger nahm er hingegen nicht immer so gut war und diese ist ohnehin an Bastians vergeben. Rios Alonso kann theoretisch auch auf der 6 spielen. Die ist nach Grotes Suspendierung noch mit einem Fragezeichen besetzt. Bei Viktoria Köln spielte Ene sogar rechter Verteidiger. Man bekommt den Eindruck, dass Heber und Herzenbruch die Innenverteidigung bilden sollen. Rios Alonso macht es dem Coach jedoch aufgrund seiner bislang formidablen Leistungen schwer, ihn aus der Mannschaft zu nehmen. Anderswo als in der Abwehrzentrale kommt er jedoch offenbar auch weniger gut klar. Neidhart wird hier wohl eine harte Entscheidung fällen müssen.
Aber für den Fall, dass der Trainer Daniel Heber noch schonen möchte, müsste einem mit Herzenbruch und Alonso in der Abwehrzentrale nach den letzten Eindrücken nicht bange sein. Die Wertschätzung, die Rios Alonso bei Rot-Weiss Essen genießt und umgekehrt auch der Verein bei ihm wird in der brandaktuell bekannt gegebenen Vertragsverlängerung Alonsos bis 2024 mit Option aug ein weiteres Jahr deutlich. Eine sehr gute Nachricht, dass RWE seine starken jungen Spieler langfristig an den Klub binden kann.
Im Mittelfeld hat RWE nun wieder vermehrte Optionen. Die Kernfrage bleibt die angesprochene Sechserposition. Wie auch immer man sportlich über Dennis Grote denkt, an dieser Stelle war er das Gros der Saison gesetzt und der Taktgeber des Essener Spiels. Gegen Bonn und in Straelen kompensierte RWE sein Fehlen und gewann beide Partien. Nun kommt allerdings höhere gegnerische Qualität auf unsere Mannschaft zu. In den schon angesprochenen Tests gegen Meppen und in Köln legten die Drittligisten den Finger in die RWE-Wunde, aggressives Pressing bekam den Rot-Weissen nicht sonderlich gut. Allerdings war das bereits in der Sommervorbereitung gegen den SC Verl ähnlich. Und damals war Grote noch auf dem Feld. Egal, wie man es dreht und wendet, die defensive Mittelfeldposition ist Essens mögliche Schwachstelle.
Diese wird definitiv nicht von Marco Kehl-Gomez besetzt werden. Der Essener Ex-Kapitän löste zwar seinen Vertrag bei Türkgücu München auf, wechselte danach aber in die fünfte Liga zum ambitionierten SGV Freiberg in die Oberliga Baden-Württemberg. RWE hatte sich aber ohnehin schon vor Saisonbeginn für einen offensiveren Stil entschieden, sodass man nun auch dazu stehen muss. Dennoch hat man den Eindruck, ein eindeutiger Sechser fehle, zumal Sören Eismann ja schon früh in der Saison seine Zelte in Essen abbrach. Niklas Tarnat, der eine gute Spielübersicht besitzt und das Geschehen auch einmal verlagern kann und deswegen die Nase vorn haben dürfte, und Neuzugang Rüth stehen hier jeweils alternativ zur Verfügung. Dazu wohl Luca Dürholtz. Von Dürholtz wünscht man sich besonders in solchen Spielen wie gegen Wuppertal, in denen es hart zur Sache gehen wird, mehr Durchsetzungsvermögen. Fußballerisch ist er über jeden Zweifel erhaben.
Auf den Außenpositionen kann RWE nun endlich wieder auf beiden Flügeln auf schnelle wendige Spieler setzten, die diese Position auch gelernt haben. Isi Young war einer der besten Essener Akteure der Vorrunde und ist auf der linken Außenbahn gesetzt. Kleinsorge wird wohl rechts beginnen und Kefkir eher einen Backup von der Bank bilden. Diese Rolle gestaltete Ötzi oftmals ziemlich gut und war nach Einwechslungen sofort im Spiel und ein belebender Faktor.
In den letzten Spielen griff Christian Neidhart in vorderster Front häufig auf die Variante der Doppelspitze zurück, das hieß, Simon Engelmann und Zlatko Janjic stürmten gemeinsam, wobei sich einer der Beiden situativ zurück auf die Zehn fallen ließ. Das klappte meistens gut. Gegen den WSV wird der Coach aber nicht unwahrscheinlich die Kompaktheit im Mittelfeld stärken wollen, was eher für eine Stoßspitze spricht. Die letzte freie Position wäre somit die Zehn und könnte von Cedric Harenbrock oder Erolind Krasniqi besetzt werden. Insgesamt kann Christian Neidhart aber wieder vermehrt Qualität von der Bank ins Spiel werfen.
Der Gegner: Wuppertaler SV (21 Spiele/ 2. Platz/ 46 Punkte / 13 Siege/ 7 Remis/ 1 Niederlage/ 41:13 Tore)
Unsere Einschätzung zu den Chancen des WSV in der Saisonprognose ist eingetroffen. Damals orakelte Jawattdenn: „Es scheint, als habe der WSV die stärkste Mannschaft seit Jahren zusammen. […] Der Bergische Löwe wird oben mitbrüllen.“ Das Brüllen der Bergischen ist sogar sehr laut.
Die Basis liegt in der zweitbesten Defensive der Liga. Nur 13 Gegentreffer schluckte der WSV im bisherigen Saisonverlauf. Das sind immerhin 5 weniger als RWE zugelassen hat. Torhüter Sebastian Patzler ist in der Regel ein starker Rückhalt. Davor spielt meistens eine zentrale Dreierkette, in der Kevin Pytlik gesetzt ist. Pytlik spielte auch schon für RWE in der Jugend. Lion Schweers kam von Drittligist Würzburger Kickers, Durim Berisha vom SC Wiedenbrück. Zusammen bilden sie ein nur schwer zu überwindendendes Bollwerk. Bei den Last-Minute-Gegentreffern in Lippstadt und Rödinghausen zeigte der WSV inklusive Keeper Patzler jedoch, das scharf getretene Standards ihm zusetzen können. Zudem steht der Essener Gast auf den Außenverteidigerpositionen ähnlich hoch wie RWE und ist bei schnellem Umschaltspiel verwundbar. Davon profitierte unsere Elf beim Sieg im Tal im August, als Essen ein mustergültig gespielter Gegenstoß nach einem Eckstoß der Gastgeber zum Siegtreffer reichte.
Das Mittelfeld und die Offensivabteilung der Bergischen sind vergleichbar mit der der Essener. Beide Teams haben sechs Spieler, die mindestens viermal ins Schwarze getroffen haben. Einen überragenden Torjäger wie Simon Engelmann besitzt der WSV zwar nicht, Rekordmann ist Marco Königs mit 7 Treffern. Jedoch hat auch Roman Prokoph 6 Tore erzielt und das vorwiegend aus der Jokerrolle. Philipp Aboyage traf zwar erst dreimal, bringt aber sehr viel Tempo mit. Kapitän Felix Backszat, in Essen kein Unbekannter, lenkt das defensive Mittelfeld und steuerte 5 Treffer bei, ebenso wie Semir Saric. Saric zählt zu den überragenden offensiven Mittelfeldspielern der Regio West und ist an guten Tagen ein stetiger Unruheherd.
Das gilt auch für Kevin Hagemann, der wahlweise die linke oder rechte Außenbahn bespielen kann. Hagemann war lange in dieser Saison verletzt. Umso bemerkenswerter sind vier Tore aus nur 9 Saisoneinsätzen. Hagemann ist zwar ein absoluter Unsympath und erinnert an den immer etwas schmierig daherkommenden sportlichen Leiter Stefan Küsters, gegen RWE spielt er aber häufig groß auf. Das will auch Kevin Rodrigues Pires, der zentrale offensive Lenker des WSV-Spiels an der Seite von Backszat. Auch Pires schnürte schon seine Stiefel für RWE. Vier Tore steuerte er bislang zum Wuppertaler Höhenflug bei, darunter ein toller direkt verwandelter Freistoß bei Wegberg Beek. Diese Zusammenfassung zeigt, der Wuppertaler SV hat einen auf allen Positionen sehr gut besetzten Kader und das bisherige Abschneiden ist kein Zufall. Aber das gilt auch für unsere Mannschaft.
Wie wird der WSV in Essen auftreten? Trainer Björn Mehnert und sein Team haben bislang in den direkten Duellen gegen andere Spitzenteams noch keinen Sieg errungen. Der Hinspielniederlage gegen RWE gesellen sich drei Remis gegen Münster, Fortuna Köln und RWO hinzu. Dabei erzielte der WSV auch nur einen einzigen eigenen Treffer, kassierte aber auch nur deren zwei. [Link statistischer Rückblick] Gegen Köln und in Münster endeten die Partien torlos. Das deutet auf eine sehr kompakte Spielweise in solchen tabellarischen Topspielen hin, während der WSV in den Vergleichen mit Mannschaften ab Platz 6 der Tabelle die erfolgreichste Mannschaft des Spitzenquintetts ist. Wird man daher auch in Essen Safety First walten lassen? Oder aber die Essener Verwundbarkeit bei aggressivem gegnerischem Pressing nutzen wollen, zumal sich erst zeigen wird, wie stabil RWE ohne Dennis Grote tatsächlich sein wird?
Die letzten beiden Spiele an der Hafenstraße 97 A gingen klar und deutlich an RWE. Mit 5:1 schlug Rot-Weiss in der Spielzeit 2018/19 den WSV und nachdem in der darauffolgenden Saison die Austragung des Spiels in Essen dem Saisonabbruch zum Opfer gefallen war, erlitt der WSV in der vergangenen Spielzeit eine noch höhere Schlappe und wurde mit 1:6 weggefegt. Allein Simon Engelmann traf viermal für RWE in die Maschen. Aller Voraussicht nach wird das kommende Match deutlich enger werden und die beiden Kontrahenten auf Augenhöhe sein. Die Wuppertaler erhoffen sich einen ähnlichen Coup wie am zweiten Spieltag der Saison 2017/18, als sie mit 3:1 an der Hafenstraße triumphierten. Und das völlig verdient. Der WSV zeigte sich dabei deutlich bissiger als die gastgebenden Essener, deren damaliger Coach Sven Demandt danach die unglückliche Aussage tätigen sollte, dass man von der gegnerischen Gegenwehr überrascht gewesen sei. Das war das negative Sahnehäubchen auf die Wut und Enttäuschung der RWE-Fans. Der WSV wird RWE ein ähnliches Medikament verabreichen wollen wie damals. Das heißt hohe Aggressivität, Laufbereitschaft und starke offensive Standards. Darauf muss RWE von der ersten Sekunde an vorbereitet sein.
Dass unsere Essener das können, zeigten sie bereits. Eines seiner besten Saisonspiele machte Rot-Weiss gegen Fortuna Köln, als man den Kampf der ruppigen Gäste zu 1907% annahm, die starken Standards der Gäste verteidigte und das Spiel auch fußballerisch diktierte. Jedenfalls wird RWE am Sonntag seine beste Seite zeigen müssen, um erfolgreich zu sein. Aber das gilt auch umgekehrt für den WSV, der im Hinspiel, das Rot-Weiss gemessen am Geschehen auf dem Feld viel zu knapp mit 1:0 gewann, fast wie ein Kaninchen vor der Schlage erstarrt gewesen war. RWE täte gut daran, den Gästen von Anfang an erneut diesen Respekt einzuflößen.
Fazit und über den Tellerrand geschaut: Die Lage in der Liga
Am Sonntag ist im Stadion an der Hafenstraße ein enges Spiel zu erwarten und beide Mannschaften haben die Qualität dieses mit einer einzigen gelungenen Aktion für sich zu entscheiden. Häufig gibt die jeweilige Tagesform den Ausschlag. Die Vorbereitung ist für RWE auf dem Papier nicht ganz so gut gelaufen. Bislang kam man jedoch besonders mit schwierigen Situationen gut klar. Schauen wir auch über den Tellerrand. Die Spitzengruppe der Regionalliga West ist denkbar eng zusammengerückt. Gleich fünf Teams bewerben sich vor dem Start ins Ligafußballjahr 2022 noch um den heiß begehrten Aufstiegsplatz. Das verspricht Spannung, und zwar nicht nur an der Hafenstraße, sondern auch auf den anderen Plätzen.
Die drei anderen involvierten Teams gehen allesamt bereits am Samstag an den Start und könnten den Druck auf RWE und den WSV somit noch erhöhen. So kann Preußen Münster, derzeit Dritter mit 45 Punkten, am Lotter Kreuz vorlegen und sich zumindest über Nacht die Tabellenführung erobern. Fortuna Köln (4./ 42 Punkte) sollte zu RW Ahlen reisen. Jedoch sind dort weder der Rasen des Wersestadions noch der alternativ angedachte Kunstrasenplatz bespielbar. Die Fortuna muss somit eine weitere englische Woche in Kauf nehmen, um diese Partie nachzuholen. Oberhausen (5./41) wird bei der Zweiten des 1. FC Köln auf seine Frühjahresform geprüft. Der Gastgeber ist coronageplagt und wird nicht in Bestbesetzung antreten können.
Für uns gilt am Sonntag, auch mit nur 750 Leuten Heimspielatmosphäre zu erzeugen. Der WSV wird ohne Anhang anreisen müssen. Vielleicht werden allein deswegen auch weniger Emotionen auf dem grünen Rasenrechteck zu spüren sein. Damit kam RWE vor allem Zuhause in Corona Zeiten häufig gut klar. Hoffentlich dürfen wir also am Ende positive Dinge besprechen.
Bis dahin wie immer
NUR DER RWE!
Sven Meyering
Spielbericht
Sorgen? Probleme? RWE macht trotzdem sein Ding! 2:1 Erfolg über Wuppertal!
Rot-Weiss Essen hat die Tabellenführung der Regionalliga West eindrucksvoll verteidigt und ausgebaut. Im Spitzenduell gegen den Ligazweiten aus Wuppertal behielten die Essener vor allem dank einer überragenden ersten Halbzeit mit 2:1 die Oberhand. RWE erfüllte somit die im Vorbericht angesprochenen Vorgaben, den Widrigkeiten der Winterpause trotzen zu müssen und dem Gegner sofort so viel Respekt einzuflößen wie im Hinspiel. Das gelang den Essenern auch, weil Coach Christian Neidhart sein Gegenüber Björn Mehnert mit einer Systemumstellung taktisch ausmanövrierte, gegen die der WSV zunächst kein Land sehen sollte. Hier kommt unsere Analyse.
Das Personal und die Taktik
Es gab Überraschungen beim ersten Blick auf den Spielberichtsbogen. So standen Essens drei Innenverteidiger Daniel Heber, Felix Herzenbruch und Rios Alonso gemeinsam auf dem Feld. Christian Neidhart machte somit nicht aus Drei Zwei, sondern stellte auf eine Dreierkette im Zentrum um. Daniel Heber spielte zentral, Felix Herzenbruch links und Rios Alonso rechts in der Kette. Durch diese zusätzliche Absicherung konnten Essens Außenverteidiger Sandro Plechaty und Felix Bastians noch klarer die Offensive suchen als gewohnt. Das sollte sich auszahlen.
Niklas Tarnat bildete mit Luca Dürholtz wie erwartet die Mittelfeldzentrale. Cedric Harenbrock spielte davor auf der Zehn, seine eigentliche Lieblingsposition. Bei Anpfiff wurde deutlich, dass Isi Young zusammen mit Simon Engelmann im Sturm spielte. Alle Befürchtungen, dass RWE aufgrund des ausgefallenen Trainingslagers und der Grote-Affäre Probleme kriegen würde, stellten sich als unbegründet heraus. Weil die Personaldecke endlich wieder gut war, nutzte Neidhart auch alle vier Wechseloptionen.
Nach 68 Minuten wich der agile Simon Engelmann positionsgetreu Zlatko Janjic. Eine gute Viertelstunde vor dem regulären Spielende kamen Erolind Krasniqi für Cedric Harenbrock und Neuzugang Marius Kleinsorge für Sandro Plechaty. Eine taktische Veränderung brachte nur der Wechsel von Isi Young gegen Fabian Rüth, Essens zweiter Neuerwerbung mit sich. Rüth verstärkte den Essener Defensivblock gegen Wuppertals Schlussoffensive. Insgesamt hat Christian Neidhart taktisch viel gewagt und damit das Spiel früh zugunsten von RWE in entscheidende Bahnen gelenkt.
Sein Gegenüber Björn Mehnert hingegen hatte kein glückliches Händchen, als er seinen Neuzugang Valdet Rama und den linken Flügelflitzer Kevin Hagemann zunächst der Bank anvertraute. Offensiv fanden die Gäste erst statt, als diese beiden Spieler mitwirkten. Der WSV, der standardmäßig die Dreierkette spielt, bekam die RWE-Offensive hingegen zunächst gar nicht und später nur mühevoll in den Griff. Bilogrevic, der den ausgefallenen Stammspieler Lion Schweers vertrat, brachte wenig Stabilität und der linke Kettenspieler Durim Berisha hatte einen ganz gebrauchten Tag erwischt. In Sachen Coaching hatte Neidhart gegenüber Mehnert somit die Nase genauso vorne wie seine Mannschaft gegenüber der seines Kollegen.
Die Pluspunkte
Es gab sehr viel Erfreuliches am gestrigen Sonntag. RWE holte sich Big Points und das auf der Basis einer begeisternden ersten Halbzeit, auch wenn kurz vor dem Pausenstauder durch den Wuppertaler Anschlusstreffer ein Wermutstropfen in den Essener Freudenbecher fiel. Bis dato hatten die Essener ihre leider nur 750 zugelassenen Anhänger förmlich verzückt. Schnell, zielstrebig und schnörkellos wirbelte RWE den WSV nach allen Regeln der Kunst auseinander. Nach nur gut 5 Zeigerumdrehungen durfte bereits gejubelt werden. Die Wuppertaler standen ebenso hoch wie unsortiert, ein dicker Bock von Durim Berisha setzte Sandro Plechaty in Szene, der weiterleitete auf Cedric Harenbrock. Der sah auf der gähnend offenen linken Seite Isi Young. Der seinen Turbo zündete. Isi entkam allen Verfolgern, umkurvte Keeper Patzler und schob das Leder in den Kasten ein. Gefahr für den erfolgreichen Torabschluss strahlte in dieser Szene nur der mitgelaufene Mitspieler Felix Bastians aus, der Young fast in die Quere gekommen wäre. Nur 12 Minuten waren vergangen, als Essen sogar noch einen draufsetzte.
Zwar stand der WSV nun mit mehr Leuten hinten drin, aber genauso unsortiert. Simon Engelmann zog den Ball von links scharf nach Innen zum zweiten Pfosten, wo Felix Bastians nur Danke zu sagen brauchte. Überhaupt überragte Essens Nummer 4 am gestrigen Tage und marschierte die linke Seite rauf und runter, als habe er Powerdiesel zu sich genommen. In der Folgezeit war Essen dem 3:0 näher als der WSV dem Comeback. Nachdem Patzler einen Plechaty-Schuss aus dem Winkel gekratzt hatte, vergab Daniel Heber kurz darauf die Großchance zum 3:0. Tarnat hatte den Ball flach nach Innen gegeben, die WSV-Abwehr produzierte einen Querschläger genau auf den Kopf von Heber. Der war so überrascht, dass er die Kugel frei vor dem Tor über dieses hinweg bugsierte. Essens Nummer 14 agierte ansonsten, als sei er nie verletzt und weg gewesen.
Als die Wuppertaler in Hälfte Zwei deutlich mehr investierten, ließ RWE nur wenig zu, obwohl man durchaus nun gegnerischen Druck verspürte. Die Großchancen hatte aber weiterhin Rot-Weiss. Nach knapp einer Stunde war Sandro Plechaty nach einem tollen Schnittstellenpass von Young frei durchgebrochen, aber Patzler hatte beim Abschluss noch eine Fingerspitze dazwischen, mit der er das Leder an die Latte lenken konnte. Auch das nächste Duell mit Plechaty sollte der WSV-Torsteher für sich entscheiden. Einen Kopfball aus Mittelstürmer-Position kratzte Patzler in Klassemanier aus dem Winkel. Dass Plechaty hier gleich mehrfach Erwähnung findet und Bastians sogar ein Tor erzielte zeigt, dass durch Neidharts Systemumstellung viel offensive Freiheiten für die Außenpositionen gewonnen werden konnten.
In der Vorbereitung hatten die Drittligisten Meppen und Viktoria Köln den Finger in die RWE-Wunde gelegt und Essen mit aggressivem Pressing in Schwierigkeiten gebracht. Das beabsichtigte wohl auch Mehnert mit seiner Mannschaft. RWE tat aber das, was Christian Neidhart gefordert hatte, und spielte einfacher. Solange es ging, wurde kombiniert, je mehr der WSV vorne draufging desto häufiger wählte Rot-Weiss die Variante, den pressenden Gegner mittels häufig sehr präzise geschlagener Bälle von Daniel Davari einfach lang zu überspielen. Stante pede befanden sich die Wuppertaler dann in Schwierigkeiten und hechelten den Essener Angreifern hinterher.
So auch dem eingewechselten Marius Kleinsorge, der sich nach einem Schlag von Davari, den man genauer nicht mehr timen kann, auf dem Weg zum 3:1 befand, seinen Abschluss klärten Patzler und ein weiterer Mitspieler in letzter Not auf der Torlinie. Eine der wichtigsten Erkenntnisse des Tages war, dass RWE auch ohne Denis Grote gegen gegnerische Qualität bestehen kann. Niklas Tarnat und Luca Dürholtz machten das Zentrum nicht nur dicht, sondern spielten so oft wie möglich den Ball nach vorne. Ein sehr starker Auftritt der Beiden im Verbund, die auch häufig die Variante des gepflegten Kurzpassspiels wählten, das den WSV laufen ließ. Zudem war es wohl vor allem Grotes Fehlen, das RWE zielstrebiger machte, da sich DG6 die Bälle ansonsten häufig von Davari hinten abgeholt und dadurch das Spiel auch verlangsamt hatte.
Die Knackpunkte
Der RWE-Sieg war verdient. Jedoch musste nach dem Anschlusstreffer in der zweiten Hälfte noch gezittert werden. Das 1:2 war vermeidbar und fiel aus dem Nichts. Bedrängt von einem attackierenden Wuppertaler spielte Daniel Davari seinen nahezu einzigen unpräzisen langen Ball an diesem Tag, sodass der WSV in Ballbesitz kam. Pires Rodrigues verspürte danach zu wenig Druck und spielte einen genauen Chipball auf den Kopf von Valdet Rama. Dieser war bereits nach 24 Minuten für den indisponierten defensiven Kettenspieler Berisha ins Spiel gekommen.
Somit bot sich dem WSV ein Zielspieler mehr und in dieser Situation konnte er Kapital daraus schlagen. Gleich zwei Essener markierten Rama, aber niemand den eigentlichen Stoßstürmer Marco Königs, der sich nach einer Kopfballablage seines neuen Sturmpartners riesiger Freiheiten in der Essener Box erfreute. Seinen harten Abschluss aus 15 Metern konnte Daniel Davari nicht abwehren, obwohl er am Ball dran war. Die RWE-Fans diskutierten im Anschluss sowohl im Stadion als auch in den sozialen Medien darüber, ob dieser Schuss haltbar gewesen sei. Die Diskussion ist müßig, zumal sich in dieser Situation eine ganze Kette von Fehlern quer über das Feld eingeschlichen hatte und neben der Torhüterposition auch andere Mannschaftsteile mit im Spiel waren. Zudem sei gesagt, dass es in der gesamten Regionalliga West kaum einen Torhüter gibt, der das Mitspielen und präzise lange Bälle auf seine Mitspieler so beherrscht wie Daniel Davari, was eine ganz wichtige Komponente für den RWE-Sieg darstellte (siehe Pluspunkte).
Wie wenig Zielwasser sein Gegenüber Sebastian Patzler getrunken hatte, der kaum mal einen langen Schlag genau zum Mitspieler brachte, war als Kontrastprogramm auch gut zu sehen. Königs wiederum feierte seinen Treffer mit der Kopie des Modeste-Brillen-Jubels so lange und ausführlich, bis es wohl ein jeder auf der WSV-Bank bemerkt hatte. Königs ahnte wohl, dass es keinen zweiten Grund zum Jubeln geben sollte.
Der Gegentreffer veränderte die Kräfteverhältnisse auf dem Feld aber ein wenig. Der WSV, zuvor hoffnungslos unterlegen, schöpfte neue Hoffnung und legte nun seine Zurückhaltung ab. Der schon angesprochene frühe Wechsel der Wuppertaler, die Defensivmann Berisha durch Offensivmann Valdet Rama ersetzten, zeigte eine gewisse Wirkung. Rama, der genau wie Felix Backszat den Männer-Dutt zur Schau trug, erweiterte die Kombo der Männer mit peinlichen Mädchen-Frisuren auf dem Feld, die Semir Saric im Pebbles-Feuerstein-Look komplettierte. Rama bereicherte zudem das bis dahin völlig maue WSV-Angriffsspiel, auch wenn er seine Mätzchen am Ball und seine Fallsucht zuweilen übertrieb.
Zur zweiten Halbzeit kam dann der in Essen hochbeliebte Kevin Hagemann ins Spiel. Hagemann wurde in den ersten Minuten auf dem Feld von nahezu jedem RWE-Anhänger auf der Rahn-Tribüne persönlich begrüßt. Der dribbelstarke Linksaußen verbreitete latente Gefahr. Vor allem, nachdem sich Rios Alonso nach einem Foul an ihm den gelben Karton eingehandelt hatte. Alonso fehlt nun leider gesperrt beim Schlagerspiel bei Fortuna Köln, denn es war seine 5. Verwarnung. Der Essener Shootingstar musste sich fortan in Zweikämpfen etwas zurückhalten, um nicht die Ampelkarte zu riskieren. Daher versuchte es der WSV häufig über den linken Flügel. Die Wuppertaler hatten mittlerweile alles aufs Feld gebracht, was potenzielle Torgefahr ausstrahlen konnte. Hagemann und auch Valdet Rama wühlten sich häufiger erfolgreich in die RWE-Abwehr, um Freistöße aus gefährlicher Position zu ziehen. Doch zunächst scheiterte Pires Rodrigues und danach Semir Saric an Daniel Davari. Unter dem Strich blieb aber alles brotlose Kunst.
Die einzig wirklich klare WSV-Chance im zweiten Durchgang hatte Roman Prokoph, der auch eingewechselt worden war. In der zweiten Minute der Nachspielzeit setzte er einen Kopfstoß knapp am Essener Tor vorbei. Es wäre der Lucky-Punkt-Punch für den WSV gewesen.
Dass es so lange spannend blieb, lag einmal mehr daran, dass RWE den Sack nicht früher zumachte. Die vielen klaren ungenutzten Chancen hatten wir schon angesprochen. Wenn es etwas am RWE-Spiel zu bemängeln gab, war es somit einmal mehr der fehlende Killerinstinkt.
Der Aufreger
Schon vor dem Spiel machte die Runde, dass Schiedsrichter Patrick Holz aus Münster komme. Eine wenig feinfühlige Ansetzung durch den Verband, einen Mann aus der Stadt eines direkten Konkurrenten das Schlagerspiel im Stadion an der Hafenstraße pfeifen zu lassen. Große Fehler sollte Holz jedoch nicht machen. Insgesamt siebenmal zog er den Gelben Karton, RWE war durch Rios Alonso, der nun eine Sperre aufgebrummt bekommt, und Sandro Plechaty betroffen. Die Verwarnungen gingen jedoch in allen Fällen in Ordnung, häufig zogen die Teams taktische Fouls. In der Schlussphase schlich sich jedoch die Vermutung unter den RWE-Fans ein, dass Holz die Zweikämpfe etwas großzügiger beurteilte, wenn sie vom WSV erfolgreich geführt wurden. Vielleicht war das aber auch nur der Vereinsbrille geschuldet.
Ansonsten sorgten noch die roten Schuhe von Felix Bastians für Schmunzler. Christian Ruthenbeck, Kommentator des Live-Streams, hatte Bastians zuvor scherzhaft aufgefordert seine bislang getragenen blauen Treter durch schickes rotes Schuhwerk zu ersetzen. So ausstaffiert überzeugte Essens Vierer sowohl modisch als auch sportlich vollends.
Fazit und über den Tellerrand geschaut: Die Lage in der Liga
Nach diesem Spieltag lacht die Sonne über der Hafenstraße 97 A. Bei der Namenseinweihung des Stadions Essen holte sich RWE einen megawichtigen Erfolg und distanzierte den WSV auf vier Zähler, zudem hat Rot-Weiss noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Wuppertals Trainer Björn Mehnert erkannte auf der Pressekonferenz den verdienten Essener Sieg an, versprach aber, einen langen Atem zu haben. Gleich in der Anzahl an Spielen mit Essen ist Preußen Münster. Deren Partie bei den Sportfreunden Lotte fiel dem strapazierten Rasen am Autobahndreieck zum Opfer. Statt am Samstag Druck aufzubauen mussten die Münsteraner zuschauen, wie RWE um 5 Punkte davonzog.
Zuschauen musste auch Fortuna Köln. Die Spielabsage in Ahlen schlug hohe Wellen. Die Fortuna bezichtige RWA einer Manipulation, was die Ahlener natürlich brüskiert zurückwiesen. Klar hätten die Südstädter gerne gespielt und Punkte mitgenommen. Am nächsten Samstag sind sie Gastgeber unserer Mannschaft. Mit zwei Spielen weniger auf dem Konto als RWE beträgt der Rückstand der Fortunen 8 Zähler. Zudem konnten sie noch nicht in den Wettkampfrhythmus kommen. Gemessen am Punktequotienten sind die Kölner dennoch ein heißer Aufstiegskandidat.
Aus diesem Kreise hat sich Rot-Weiß Oberhausen nun wohl verabschiedet und aus dem Quintett der Titelaspiranten ein Quartett gemacht. Obwohl die Reserve des FZÄH, bei der die Terranova-Elf gastierte, enorme Personalprobleme hatte, blieb diese am Ende siegreich und schoss Oberhausen schon früh in der Saison aus wohl allen Titelträumen. Nach dem 0:1 bemängelte Mike Terranova zudem öffentlich die Qualität seiner Spieler. Ob das so gut ankommt im Kader?
Das Wochenende verlief also sehr gut für Rot-Weiss Essen. RWE muss dennoch weiter hochkonzentriert bleiben, doch die Art und Weise wie die Essener die suboptimale Wintervorbereitung aus den Beinen schüttelten und unter dem Strich eine Top-Leistung abriefen macht Mut, sehr viel Mut. Den wird unsere Mannschaft auch am kommenden Spieltag im Kölner Südstadion unter Beweis stellen müssen. Bis dahin wie immer
NUR DER RWE!
Sven Meyering