Das Saisonziel und Prognose
Einem altbekannten Fußball-Aphorismus nach, ist das zweite Jahr für einen Aufsteiger immer besonders schwer. Es gibt Anzeichen dafür, dass das nicht für Rot-Weiss Essen gelten muss. RWE-Boss Marcus Uhlig will bei der Antwort auf die Frage nach den rot-weissen Saisonzielen das Wort „Klassenerhalt“ nicht in den Mund nehmen. RWE will sich konsolidieren und besser abschneiden als im Vorjahr (Platz 15 am Ende der Saison 22/23).
Mit anderen Worten, der Verbleib in Liga 3 soll diese Saison deutlich früher eingetütet werden. Gelänge dies, dann wäre das sicherlich ein guter nächster Schritt. Mehr zu erwarten wäre vermessen, zu deutlich unterscheiden sich die Essener Budgetmöglichkeiten von denen der größeren Player in der Liga, die sich den Aufstieg auf die Fahnen geschrieben haben. Es wäre aber durchaus fatal, wenn Rot-Weiss Essen die oben genannte Zielsetzung nicht auch tatsächlich erreichen und im Gegenteil erneut unten hineinrutschen würde.
Der Verein selbst und ganz besonders sein Umfeld erwarten eine Steigerung von RWE. Die kommende Saison kann und soll zu einer Übergangsspielzeit werden, in der Rot-Weiss in der Abschlusstabelle erkennbar klettern und den Anschluss an die obere Tabellenhälfte schaffen sollte. Auch Jawattdenn.de meint, dass das gelingen kann, dennoch ist dieses Unterfangen durchaus ambitioniert und nur realisierbar, wenn man sich nicht ähnliche Durststrecken leistet wie im Vorjahr. Höhere Ziele sind nicht realistisch, aber eine Perspektive für die Folgejahre.
Und natürlich haben sich auch alle anderen Teams, die in der Liga an den Start gehen, viel vorgenommen, Energie und Geld verwendet, ihre vorhandenen Baustellen zu bearbeiten, was es nicht einfacher machen wird für RWE. Dem Saisonstart kommt eine immense Bedeutung zu. Geht der in die Hose, wird es sofort ungemütlich werden. Die Essener Anhänger werden sehr viel schneller sehr viel kritischer werden und Chefcoach Dabrowski wäre zum Abschuss freigegeben.
Rot-Weiss muss diese Angst vor diesem Negativ-Szenario aus den Kleidern schütteln und die andererseits ungeheure positive Energie der Hafenstraße einfangen und in mutigen Fußball umsetzen. Die sagenhafte Zahl von über 11.000 verkauften Dauerkarten zeigt, RWE wird weiterhin heiß geliebt von seinen Fans. Der Schulterschluss ist erst einmal da, es gilt nun gemeinsam alles reinzuwerfen. Zudem bietet der DFB-Pokalauftritt gegen den Hamburger SV, das erste Pflichtspiel vor eigenem Publikum, die große Chance, sportlich und finanziell ein Ausrufezeichen zu setzen. Es wird Zeit, dass Rot-Weiss Essen und seine Fans wieder positive Geschichten schreiben!
NUR DER RWE!
Sven Meyering