Unzählige Mannschaftsfotos, Autogrammkarten, Sammelbilder, Abschlusstabellen und Eintrittskarten wurden in den vergangenen zwei Jahren von Jawattdenn.de zusammengetragen, recherchiert, digitalisiert und Saison für Saison in ein frei zugängliches Online-Archiv eingepflegt, das fortan über jawattdenn.de erreichbar ist.
Herzstück dieses Archivs ist die digitale „Kurze Fuffzehn“-Sammlung.
Die seit November 1951 erscheinende „Kurze Fuffzehn“ ist die wohl älteste Stadionzeitung Deutschlands. Herausgegeben wurden die Hefte zunächst monatlich als Vereinszeitung, mit der Saison 1966/67 – der ersten Spielzeit in der 1. Bundesliga – dann als Stadionzeitung zu jedem Heimspiel. So dürfte die „Kurze Fuffzehn“ seit der Erstausgabe von November 1951 bis heute ca. 1.300 Mal erschienen sein. Knapp 28 % davon sind bereits digitalisiert und mit einer Texterkennung versehen, so dass sich nicht nur wahllos in den Heften stöbern lässt, sondern auch gezielt nach konkreten Schlagworten in den alten und neuen Ausgaben gesucht werden kann.
Die Abschlusstabellen, in der Anfangsjahren nicht immer vollständig, reichen im digitalen RWE-Archiv zurück bis in die Saison 1913/14. Mannschaftsfotos sind bis zur Saison 1965/1966 lückenlos vorliegend. Autogrammkartensätze gibt es seit der Saison 1980/81. In den 70ern hatten die Sammelbilder ihre Hochzeit, so dass es auch aus diesem Jahrzehnt noch viele interessante Portraitbilder von den Helden alter Tage zu sehen gibt. Ein Highlight in dieser Kategorie sind die Sammelbilder aus der Saison 1926/27, die seinerzeit von der Zigarettenfabrik Greiling herausgegeben wurden. Die älteste Eintrittskarte gibt es aus der Saison 1953/54 zu sehen, als der Racing Club Paris an der Hafenstraße empfangen wurde. Dauerkarten liegen von der Saison 1988/89 bis heute vor, müssen allerdings noch verarbeitet und eingepflegt werden.
In den jüngeren Spieljahren laden Querverweise zu alten Inhalten von Jawattdenn.de ein, die ein oder andere Saison nochmal Revue passieren zu lassen.
Aufruf zur Unterstützung beim Archivaufbau
Um diese digitale Sammlung zu vervollständigen, werden unbedingt noch Helfer gesucht. Sammler, die ältere „Kurze Fuffzehn“-Hefte oder andere fehlenden Inhalte zur Digitalisierung bereitstellen. Personen, die beim Scannen helfen oder einen A3-Scanner zur Verfügung stellen können. Und Nutzer, die uns etwaige Fehler, Verbesserungsvorschläge, Lob und Kritik mitteilen.
Wer Inhalte beisteuern oder sich anderweitig bei diesem Projekt einbringen möchte, kann gerne unter [email protected] Kontakt aufnehmen.
Stein des Anstoßes
Seinen Ursprung hat die Idee zum Aufbau eines digitalen RWE-Archivs in der Privatsammlung von Frank Möschter, die von 1999 bis 2022 auf rwe-autogramme-fm.de ausgestellt war.
Nachdem die Website aufgrund technischer Probleme abgeschaltet werden musste, wurden Jawattdenn.de freundlicherweise alle Inhalte zur Verfügung gestellt. Darunter eine nahezu vollständige Sammlung an Autogrammkarten.
Eine Vielzahl der bereits digitalisierten Stadionzeitungen kommt aus dem Keller des Autors dieser Zeilen. Die gut sortierte Ordnerwand ist jedoch weniger eine akribisch zusammengestellte Sammlung, sondern viel mehr ein Gnadenhof für alte Hefte, die vor der Entsorgung gerettet wurden. Die Ausgaben aus den 50er Jahren hingegen sind sehr rar und werden in der Regel für 20-30 € pro Heft gehandelt, so dass diese Einblicke in die Vereinshistorie bislang nur einem Bruchteil der RWE-Fans vorenthalten gewesen sein dürften.
So reifte die Idee, diese wertvollen Zeitzeugnisse digital zu konservieren und der Allgemeinheit verfügbar zu machen, bevor auch die letzten Hefte aus der Nachkriegszeit einer Entrümpelung zum Opfer fallen.
Danksagungen für die Mithelfer
Über das RWE-Forum fanden sich einige Unterstützer, die mit viel Tatkraft beim Scannen der Stadionzeitungen halfen und so Teil des Projekts wurden. Eine wichtige Anlaufstelle beim Recherchieren und Verifizieren von älteren Abschlusstabellen war Thomas Preußler, Kenner der Essener Fußballgeschichte und Betreiber der Facebook-Seite „Fußballarchiv Essen“. Ebenfalls ein wertvoller Kontakt bei der Recherche war Udo Luy, Fußball-Historiker und Experte für den deutschen Fußball in der Kaiserzeit. Georg Schrepper und Uwe Wick, den RWE-Vereinshistorikern, gebührt ohnehin ewiger Dank für ihre 2004 erschienene Chronik „…immer wieder RWE“, die regelmäßig als unverzichtbares Nachschlagewerk im Einsatz ist.
Nicht zuletzt sei dem Team von Jawattdenn.de gedankt, das technische Voraussetzungen schuf, Lösungen fand, mühsame Grafikarbeiten vornahm und letztlich alle Inhalte in unzähligen Nachtschichten zusammentrug und auf der Website einpflegte.
Ein großes Dankeschön an alle Helfer und die, die es noch werden wollen, um dieses lebendige Projekt weiter voranzutreiben.
Sebastian Hattermann