Torhüter
#1 – Daniel Davari
* 06.01.1988 in Gießen
Position: Torhüter
29 Spiele in der Aufstiegssaison
11 zu Null Spiele
Daniel „Diva“ Davari zählt zu den tragischen Figuren des Essener Aufstiegskaders. Fast zwei Spielzeiten lang war er die unangefochtene Nummer 1 zwischen den Pfosten des RWE-Tores. Für Eintracht Braunschweig spielte er schon in der ersten Bundesliga, für den Iran nahm er an der WM 2014 in Brasilien teil. Davari zeichnet Ruhe und Abgeklärtheit sowie fußballerisches Können aus, seine Statur von 1,92 Meter und gut 90 Kilogramm weiß einen Gegner zu beeindrucken. Im Vorjahr machte er bei Essens Pokalcoup gegen Bayer Leverkusen nicht unwahrscheinlich das Spiel seines Lebens. Dennoch verlor er am 30. Spieltag seine Position an Jakob Golz. Und das sportlich nicht ganz zu Unrecht. Denn Davari sah zwischenzeitlich bei einigen Gegentoren nicht gut aus, Fans kritisierten häufiger sein fast stoisches Verhalten beim Einschlag einiger Bälle in sein Tor. Bei der Partie bei RW Ahlen machte Diva bei der 0:2 Niederlage bei beiden Gegentoren keine gute Figur, durfte aber wenige Tage später in Wiedenbrück noch einmal als Nummer 1 ran. Das Spiel gewann RWE zwar 1:0, aber danach war dennoch die Zeit von Davari im Essener Tor abgelaufen. Da er diese Degradierung nicht sonderlich professionell hingenommen hatte, gipfelte diese sogar in einer Suspendierung. Und das, obwohl der Deutsch-Iraner nach der Causa Dennis Grote sogar Spielführer gewesen war. Ein leider unrühmlicher Abgang eines im Grunde großen Spielers.
#22 – Jakob Golz
* 16.08.1998 in Hamburg
Position: Torhüter
9 Spiele in der Aufstiegssaison
5 zu Null Spiele
Des einen Leid ist des anderen Freud. Jakob Karl Gerhard Golz, wie Essens Torsteher mit vollem Namen heißt, saß hinter Daniel Davari fast zwei Jahre lang auf der Essener Bank und kam in der Vorsaison nur zu zwei Ligaeinsätzen, als Davari bedingt durch Corona ausgefallen war, und in der abgelaufenen Spielzeit lange Zeit nur im Niederrheinpokal zum Einsatz. Das nahm der Filius von Ex-HSV-Keeper Richard Golz ohne Wehklagen hin, obwohl er in der Spielzeit 2019/20 zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs bereits die Nummer 1 gewesen war. Zu dieser wurde er dann wieder 9 Spieltage vor Schluss und rechtfertigte das Vertrauen des Trainerteams, das zugleich eine harte Entscheidung gegen Daniel Davari treffen musste, vollends. Was Jakob Golz auf der Linie und in Eins gegen Eins Situationen hält, ist zum Teil atemberaubend und es ist kein Wunder, dass er bei Essens Anhang sehr beliebt ist. Mit ihm blieb RWE unbesiegt, beim Gastspiel auf dem Aachener Tivoli rettete JG RWE mit reihenweisen Paraden zumindest einen Zähler, der Gold wert sein sollte. Entwicklungsbedarf hat der 1,87 Meter große gebürtige Hamburger noch beim Spiel mit dem Ball am Fuß. Golz gab in der Schlussphase der Saison dennoch seinen Vorderleuten die zwischenzeitlich etwas abhanden gekommene Sicherheit zurück. Sein Vertrag verlängerte sich nach dem Aufstieg um 1 Jahr bis 2023. Jakob Golz hat das Zeug, eine Ära zwischen den Essener Pfosten zu begründen.
#25 – Raphael Koczor
* 17.01.1989 in Racibórz
Hauptposition: Torwart
0 Spiele in der Aufstiegssaison
Raphael Koczors letztes Spiel an der Hafenstraße liegt bereits neun Jahre zurück, damals trug er das Trikot des Gegners Viktoria Köln und legte einen unvergesslichen Auftritt hin. Nicht, dass der gegnerische Torwart vor der West nicht ohnehin einen schweren Stand hätte – Koczor trieb das Zeitspiel nach der 2:1-Führung der Kölner jedoch auf die Spitze und genoss sichtlich die Hasstiraden, die ihm entgegenschlugen. Seine zeitlupenartigen Bewegungen beim Ballholen brachten ihm zunächst den gelben Karton ein und noch beim Ballaufheben musste Koczor sich am Kopf kratzen, was er mit dem ausgestreckten Mittelfinger tat. In der Nachspielzeit hatte dann selbst der Schiedsrichter die Nase voll und schickte den Schlussmann mit der Ampelkarte vom Feld – für Koczor folgte die ausgiebigste Bierdusche in der Geschichte der Hafenstraße. Der Vorfall generierte eine Art Kultstatus und nicht wenigen nötigten die Nerven aus Stahl des heutigen dritten Keepers Respekt ab. Sein Engagement auf der guten Seite der Macht erfolgte erst acht Jahre später als dritter Torwart und Torwarttrainer im Nachwuchsleistungszentrum. Durch die Suspendierung Daniel Davaris landete er dann im Saisonschlussspurt sogar auf der Bank und in puncto Nervenstärke musste niemand Sorgen haben, wäre Jacob Golz doch mal ausgefallen. Seinen stärksten Auftritt legte Koczor in Ermangelung tatsächlicher Einsätze dann auch bei den Aufstiegsfeierlichkeiten hin und konnte in der Alex-Hattinger-Gedächtnisperücke überzeugen – niemand hätte etwas dagegen, wenn er diesen Auftritt in naher Zukunft noch mal wiederholen dürfte!
Abwehr
#3 – Felix Herzenbruch
* 08.08.1992 in Wuppertal
Hauptpositionen: Linker Verteidiger/Innenverteidiger
37 Spiele in der Aufstiegssaison
4 Tore + 4 Vorlagen
Herze ist ein Spieler, der wie für die Hafenstraße 97 A geschaffen worden ist. Dabei ist Felix Herzenbruch gebürtiger Wuppertaler, einer von gleich dreien in Essens Aufstiegsmannschaft. Aber seine Leidenschaft, Zuverlässigkeit und sogar entdeckte Torgefährlichkeit ließen Essens Nummer 3 zu einem der absoluten Publikumslieblinge reifen. Dabei sah das 2019, Herze war gerade aus Paderborn nach Essen gekommen, zunächst gar nicht so rosig aus. Denn aus gefühltem Mangel an Perspektive unter dem damaligen Trainer Christian Titz ließ Herzenbruch sich zu Rot-Weiß Oberhausen ausleihen und kam zur folgenden Spielzeit zurück an die Hafenstraße. Bereits in seinem zweiten Essener Jahr ging es aber voran mit Einsatzzeiten, vor allem in den bereits legendären DFB-Pokalduellen. Zu einer echten Essener Säule wurde Herze aber erst in dieser Saison wahlweise als Linksverteidiger oder Innenverteidiger oder auch linkes Glied in einer Dreierkette. Nachdem ihm zuvor jahrelang kein Treffer gelungen war, traf das Energiebündel in dieser Spielzeit gleich viermal, und zwar immer in Heimspielen ins gegnerische Netz. Darunter das emotionale Highlight zum 2:1 Sieg über Alemannia Aachen in letzter Sekunde sowie der 2:1 Führungstreffer gegen Fortuna Düsseldorf II. Gegen den Bonner SC proklamierte Herze spaßeshalber einen weiteren Treffer für sich, dieser blieb aber in der Wertung von Simon Engelmann. Herzenbruch lebte RWE auf und neben dem Platz und wurde zu einer der großen Identifikationsfiguren der Mannschaft. Auch als Wuppertaler kann man 1907% Ruhrpott und Rot-Weiss Essen verkörpern. Herzes Vertrag hat sich aufgrund seiner Einsatzzeiten um ein Jahr bis 2023 verlängert.
#4 – Felix Bastians
* 09.05.1988 in Bochum
Hauptposition: Linker Verteidiger
28 Spiele in der Aufstiegssaison
3 Tore + 1 Vorlage
Felix Bastians zählt zu den großen Leadern der Essener Aufstiegsmannschaft. Kein Wunder bei dieser Profierfahrung, die Bastians nicht nur in die erste und zweite Bundesliga führte, sondern auch nach Belgien und China. Nach dem Asienabenteuer und dem Belgien Intermezzo suchte Bastians Heimatnähe. So heuerte der gebürtige Bochumer an der Essener Hafenstraße an, ein Aufsehen erregender Transfercoup. Dabei war der 1,88 Meter große linke Verteidiger gar nicht von Beginn an in Essens Kader. Erst als sich die Verletzung von Michel Niemeyer als immer schwerwiegender herausstellte, wurde RWE noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv. Erst kurz nach Ende der offiziellen Transferperiode wurde Felix Bastians dann an der Hafenstraße vorgestellt, denn er war als vertragsloser Spieler noch zu haben. Und für die Regionalliga war der Chinaabenteurer sicherlich einer der größten verfügbaren Namen überhaupt. Von daher war man sich nicht sicher, ob man mit dem 34-Jährigen nicht einfach einen satten Ex-Profi verpflichtet hatte, der seine Karriere in Essen ausklingen lassen möchte. Weit gefehlt. Bastians lieferte vom ersten Moment an, marschierte die linke Außenbahn rauf und runter wie eine Maschine, lehrte seinen Gegenspielern das Fürchten und strahlte eine ungeheure Präsenz auf dem Feld aus. Er erzielte nicht nur 3 Tore, darunter die wichtigen Führungstreffer gegen Wuppertal und Düsseldorf II, sondern ist eine Spielerpersönlichkeit, die das Selbstbewusstsein allegorisch verkörpert. Auch in den Szenen, in denen das Spiel gerade ruht. Ein typischer Bastians zum Beispiel der Torjubel über das 2:0 gegen RW Ahlen. Bastians löst sich aus der Spielertraube, brüllt wie ein Löwe Richtung der Fans auf der Haupttribüne und marschiert eine Sekunde später mit gelassenem Selbstbewusstsein an allen vorbei Richtung Mittellinie mit einer Mimik die ausdrückt, „Na, wie haben wir das gemacht?“. Durch den Aufstieg hat sich der Vertrag von Essens Nummer 4 um ein Jahr verlängert. Gut so.
#5 – Yannick Langesberg
* 31.03.1994 in Wickede
Hauptposition: Innenverteidiger
11 Spiele in der Aufstiegssaison
Der ehemalige Kapitän des SC Verl sollte den abgewanderten Alexander Hahn in der Innenverteidigung ersetzen und kam mit der Empfehlung von 16 Drittliga-Spielen aus der Vorsaison an die Hafenstraße. Nach einem nahezu beschäftigungslosen Pflichtspieldebüt in Bonn beim 3:0-Auftaktsieg erlebte Langesberg nur eine Woche später beim 1:4 gegen den SV Straelen einen absoluten Albtraum und landete nach einem Fehlerfestival in Halbzeit 2 auf der Ersatzbank.
Im weiteren Verlauf der Saison sollte es nur als Rechtsverteidiger beim 2:1-Erfolg bei der Gladbacher Reserve zu einem weiteren Einsatz über 90 Minuten reichen, die weiteren 8 Einsätze fielen unter die Kategorie „Kurzarbeit“. Obwohl er nur ein Jahr zuvor noch eine Liga höher eine Mannschaft als Kapitän aufs Feld geführt hatte, nahm Langesberg die Rolle als Ergänzungsspieler vollkommen geräuschlos und professionell an und verdiente sich auch den Respekt der Anhängerschaft, da er sich bei seinen Kurzeinsätzen voll reinhängte – exemplarisch sicherlich sein Beitrag im Dezember letzten Jahres, als eine verletzungsgebeutelte rot-weisse Rumpfelf das 1:0 in Straelen über die Zeit kämpfte. Jede Mannschaft benötigt absolute Teamplayer auf der Bank, die sich nicht zu schade sind, als Notnagel einzuspringen und obwohl er sicherlich andere Ansprüche hatte, stellte sich Langesberg voll und ganz in den Dienst der Aufstiegsmannschaft!
#14 – Daniel Heber
* 04.07.1994 in Neuss
Hauptposition: Innenverteidiger
27 Spiele in der Aufstiegssaison
2 Tore + 3 Vorlagen
Während es erst seit kurzem Sport geworden ist aus den Neuzugängen den so genannten Königstransfer zu ermitteln, so ist bei Rot-Weiss Essen eine Vertragsverlängerung ganz klar die königlichste Personalentscheidung gewesen. Essens Verteidiger Daniel Heber entschied sich trotz höherklassiger Angebote den Weg von Rot-Weiss weiterzugehen und beim Angriff auf den Profifußball mitzuhelfen. Die Verlängerung bis ins Jahr 2025 – und wie Jörn Nowak erst kürzlich betonte – ohne Ausstiegsklauseln ist ein grandioses Statement für unseren Verein. Umso schöner ist es, dass Essens Abwehrchef dieser Erfolg dann auch endlich gelang.
Daniel Heber gilt als einer der besten Innenverteidiger der Liga, seine individuellen Qualitäten sind so hoch, dass es allerdings unwahrscheinlich scheint, dass es noch einen solch hoch veranlagten Fußballer geben könnte, der in der vierten Liga spielen würde. Der Essener Kapitän ist pfeilschnell, antizipiert die Laufwege des Gegners und grätscht mit einer Präzision, die man an der Hafenstraße lange nicht gesehen hat. Auch wenn die Nummer 14 nicht zu den größten Verteidigern zählt, macht er mit seiner Sprungkraft diesen Nachteil wett und ist ein Fels in der Brandung bei jedem Standard. Dieser Stärke verdanken wir auch seine Tore gegen Fortuna Köln und bei den Sportfreunden Lotte.
Dass der Abwehrspezialist auch nur ein Mensch ist, zeigen seltene Wackler. Gegen den SC Wiedenbrück kassierte er kurz vor der Halbzeitpause die rote Karte, da er ungewohnt ungestüm als letzter Mann seinen Gegenspieler foulte. Es war ungewöhnlich, dass Daniel Heber nicht entspannt den Ball ablief, womit er im Regelfall Chancen im Keim erstickt, doch nach dem Spiel stellte sich heraus, dass er bereits geraume Zeit mit einem gebrochenen Wadenbein auf dem Platz stand und weiterkickte. Dieser Ausfall traf RWE hart. Auch wenn der Shootingstar Rios Alonso gemeinsam mit Felix Herzenbruch diesen Ausfall mit großer Leidenschaft zu kompensieren versuchten, kann RWE einen Spieler von dieser Qualität nicht gleichwertig ersetzen und so waren alle Anhänger froh, als er im Januar wieder auflaufen konnte.Nach der Suspendierung der letzten beiden Mannschaftskapitäne wurde Heber die Ehre zuteil, ab sofort die Binde zu übernehmen und kaum einer ist ein so verdienter Kapitän wie er. Er ist Leistungsträger und Identifikationsfigur, sein Gesicht ist eng verbunden mit den Werten von Rot-Weiss Essen. Umso glücklicher sind wir, dass der gebürtige Neusser diesen Verein bis mindestens 2025 begleitet. Daniel Heber wird auch in der Dritten Liga Leistungsträger bleiben und ist ein wichtiger Baustein für den Klassenerhalt. Und wer weiß, ob der Spieler nicht gemeinsam mit dem Verein bis 2025 sogar den nächsten Schritt gehen kann. Wir würden es gerade ihm gönnen.
#16 – Mustafa Kourouma
* 09.01.2003
Hauptposition: Innenverteidiger
1 Spiel in der Aufstiegssaison
Mustafa Kourouma ist der Kapitän der sehr erfolgreichen RWE-U19 Bundesligaelf und ist neben anderen Youngstern ein Beleg dafür, dass das rot-weisse Nachwuchsleistungszentrum mittlerweile Talente hervorbringt, die den Sprung in Essens Erste schaffen können. Musti gilt als großes Talent und kam als Jugendspieler immerhin in einem Spiel der Regio West zum Einsatz und half mit, den 1:0 Auswärtssieg in Straelen zu sichern. Siebenmal stand Kourouma zudem mindestens im Kader der Elf von Christian Neidhart, als Zeichen der Wertschätzung des 1,83 Meter großen Innenverteidigers darf ein Vertrag bei RWE bis 2025 gewertet werden, somit Mustis erster Station im Seniorenfußball.
#19 – Michel Niemeyer
* 19.11.1995 in Salzwedel
Hauptposition: Linker Verteidiger
Kein Einsatz in der Aufstiegssaison
Michel Niemeyer ist der wohl größte Pechvogel des Essener Aufstiegskaders. Nach dem Abgang des RWE-Dauerbrenners Kevin Grund kam Niemeyer als etatmäßiger neuer linker Verteidiger an die Hafenstraße und war von seiner Vita her als namhaft einzustufen. Immerhin 39 Einsätze hatte er in der zweiten Bundesliga und sogar 75 in der dritten Liga zu verzeichnen. Doch von der ersten Saisonminute an war Niemeyer akut verletzungsgeplagt und ging von einer leider erfolglosen Reha-Maßnahme in die nächste. RWE bot daher zunächst Felix Herzenbruch als Linksverteidiger auf und holte dann Felix Bastians diese Position. Am Ende des Tages reichte es für den mit Spannung erwarteten Ex-Magdeburger zu keiner einzigen Einsatzminute und Kaderplatz. Bitter. Dennoch blieb Essens Nummer 19 immer dran am Team und ließ sich nicht hängen. Michel Niemeyer ist noch bis Sommer 2023 an RWE gebunden. Es wird sich zeigen, ob Hoffnungen in eine Gesundung gesetzt werden oder die Zeichen auf Abschied stehen.
#21 – Sandro Plechaty
* 24.08.1997 in Lünen
Hauptposition: Rechtsverteidiger
38 Spiele in der Aufstiegssaison
4 Tore + 9 Vorlagen
Sandro Plechaty wurde als Nachwuchskraft im Sommer 2020 an die Hafenstraße gelotst, nachdem sich David Sauerland seinen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Der Rechtsverteidiger durchlief Nachwuchsmannschaften aller drei Ruhrgebietsvereine, die heute in der 1. Bundesliga spielen, was für sein zweifellos vorhandenes Talent als auch für die Qualität seiner fußballerischen Ausbildung spricht. Der gebürtige Lüner überzeugte von Beginn an mit kompromissloser Zweikampfführung und starken Flügelläufen. Viele Zuschauer halten die Verletzung von Plechaty in der Saison 20/21 sogar für die entscheidende Schwächung im Zweikampf gegen den BVB II.
Nach der Vertragsverlängerung von Daniel Heber setzte auch Sandro Plechaty ein klares Bekenntnis zu Rot-Weiss Essen, indem er seinen Vertrag um gleich drei Jahre bis 2024 verlängerte. Diese Weiterverpflichtung ist ebenfalls im Zwischenfazit als Coup Jörn Nowaks zu bewerten, denn die Statistik zeigt, dass Plechaty absoluter Leistungsträger in der Aufstiegssaison war. Nur in zwei Spielen stand er nicht von Beginn an auf dem Feld. In Mönchengladbach wurde er eingewechselt und in Homberg fehlte er aufgrund einer Gelbsperre. Mit 13 Torbeteiligungen ist er dabei nicht nur in der Defensive wichtig, sondern schaltet sich erfolgreich in die Offensive ein.Im August wird Essens Nummer 21 fünfundzwanzig Jahre alt und gehört damit zu den etablierten Spielern, der ersten Drittligamannschaft von Rot-Weiss Essen seit 14 Jahren. Plechaty wird ein Eckpfeiler der Mannschaft sein und hoffentlich seine Leistungen auch im Profifußball bestätigen, sodass er zum Klassenerhalt der Rot-Weissen beiträgt.
#23 – José-Enrique Ríos Alonso
* 13.08.2000 in Stuttgart
Hauptposition: Innenverteidiger
29 Spiele in der Aufstiegssaison
2 Tore + 2 Vorlagen
Der akustisch klangvollste Name des RWE-Kaders war ein Festessen für Christian Ruthenbeck, wenn Ruthe die Essener Mannschafstaufstellung verlas und sich dabei beinahe die Zunge vor lauter Vokalwirbel verknotet hätte. José-Enrique Ríos Alonso kam vor Saisonbeginn von der zweiten Mannschaft des VFB Stuttgart und galt als vielversprechendes Talent. Ene bestätigte diese Vorschusslorbeeren und wurde zu einem der Senkrechtstarter im RWE-Team. Beim ersten Saisonspiel in Bonn kam er im defensiven Mittelfeld nur zu einem Kurzeinsatz, das Desaster gegen den SV Straelen (1:4) erlebte Alonso ganz auf der Bank, beim heißen Auswärtsmatch in Wuppertal wurde er dann als Innenverteidiger in die Startelf berufen. Fortan war er Stammspieler und spielte 19 Partien in Folge für RWE durch, bis ihn eine Gelbsperre stoppte. Dann traf ihn noch Corona, weswegen Ene gegen Ende seinen Stammplatz einbüßte. Ob Alonso ein schwäbischer Spanier oder ein spanischer Schwabe ist, sei dahingestellt, nun ist er einer der Aufstiegshelden von Rot-Weiss Essen und war in seiner Premierensaison eine der Säulen. Bereits in der Winterpause wurde sein Vertrag bis 2024 verlängert.
#27 – Sascha Voelcke
* 23.02.2002 in Hamburg
Hauptposition: Linksverteidiger
12 Spiele in der Aufstiegssaison
1 Tor + 1 Vorlage
Die U23-Regel ist für viele Vereine notwendiges Übel, bei dem sie junge Spieler als Kaderauffüller auf die Bank setzen. Bei Jörn Nowak ist zu erkennen, dass er Perspektivspieler sucht, die möglichst sofort einsetzbar sind, wie es zuletzt bei Rios Alonso wieder bestens geklappt hat. Bei einem sehr jungen Spieler ist Nowak in der Jugend des Kiezklubs St. Pauli fündig geworden und präsentierte Sascha Voelcke zu Saisonbeginn als Linksverteidiger. Bereits nach wenigen Wochen beorderte Christian Neidhart den jungen Außenbahnspieler ins Mittelfeld, da er dort seine Schnelligkeit noch besser ausspielen konnte. Mit seinen Einwechslungen fand er mit seiner Spielweise schnell gefallen bei vielen RWE-Fans, die ihn gerne öfter sehen wollen. Beim 6:1 Spektakel gegen den Bonner SC zeigte er, dass er im Seniorenfußball angekommen ist und steuerte ein Tor und eine Vorlage bei nur 13 Minuten Einsatzzeit hinzu. Leider verletzte sich Sascha Voelcke im Februar am Syndesmoseband, sodass er verletzt ausfiel. Da RWE sich viel von dem Spieler verspricht, läuft sein Vertrag bis 2024, Voelcke ist also nächste Saison gesetzt und will mit RWE den nächsten Schritt in Richtung Profifußball gehen.
#33 – Nico Haiduk
* 12.07.2003
Hauptposition: Linker Verteidiger/Linksaußen
3 Spiele in der Aufstiegssaison
Nico Haiduk steht ebenso wie Mustafa Kourouma und Mehmet Timur Kesim für die neue Qualität an Jugendspielern, die Essens Nachwuchsleistungszentrum entspringen. Der gelernte linke Verteidiger war auch schon für Polens U16 aktiv und in der vergangenen Spielzeit eine Säule von Essens U19 in der Bundesliga West. Immerhin zu drei Einsätzen zum Ende der Spielzeit hin reichte es dann für Haiduk auch in der Ersten. Gegen Lippstadt, dort wäre ihm beinahe eine Torvorbereitung gelungen, in Lotte und gegen Wegberg-Beeck wurde er als Linksaußen reingeworfen und machte jugendlich unbekümmert positiven Dampf. Nico Haiduks Zukunft bei RWE liegt primär noch in der U19, für die er eine weitere Saison spielen könnte. Möglicherweise hat er sich in den Augen der Verantwortlichen aber auch schon für höhere Aufgaben empfohlen.
#34 – David Sauerland
* 28.06.1997 in Münster
Hauptposition: Rechtsverteidiger
5 Spiele in der Aufstiegssaison
Keine Torbeteiligung
David Sauerland kam am Ende der Transferperiode im Sommer 2019 nach Essen und konnte trotz fehlender Vorbereitung sofort überzeugen. Besonders seine Ballsicherheit und Ruhe im Spielaufbau waren Stärken, die den Spieler zu einem festen Bestandteil des Essener Kaders werden ließen. Diese erste war gleichzeitig die letzte sportlich erfolgreiche Saison für den Rechtsverteidiger im Dress von Rot-Weiss Essen. Der Saisonabbruch durch Corona verhinderte einen Aufstiegskampf gegen den SC Verl. Als die Mannschaft mit dem neuen Coach Christian Neidhart wieder voll angreifen wollte, riss sich Essens 34 das Kreuzband und verpasste das enge Rennen zwischen dem BVB II und RWE.
Da Sandro Plechaty in der Saison 20/21 zum Shootingstar avancierte, stellte sich die Frage, ob Sauerland bei RWE bleiben sollte. Die einjährige Vertragsverlängerung darf sicher nicht als milde Gabe des Vereins missverstanden werden. Wenn der Defensivspezialist zu alter Form gefunden hätte, wäre er eine Premiumalternative zu Sandro Plechaty auf dieser Position geworden. Diese Hoffnung erfüllte sich leider nicht, denn David Sauerland wurde immer wieder durch muskuläre Verletzungen geplagt und konnte nur einen einzigen Einsatz in der Startelf verbuchen.
Nun stehen die Zeichen auf Trennung. Es bleibt eine Hintertür, doch ist es kaum noch vorstellbar, dass RWE einen weiteren Versuch in der kommenden Saison unternimmt. Es ist schade, denn falls Saui wieder völlig fit wird, bekommt der Verein, der ihn an sich bindet, einen tadellosen Sportsmann und einen super Fußballer. Als diesen hat man ihn in Essen kennen gelernt und er ist an der Hafenstraße jederzeit willkommen. Viel Gesundheit und Erfolg!