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Die Jawattdenn.de Saisonprognose Teil IV: Trainer und Spielsystem

Der 4. Teil unserer Saisonprognose befasst sich mit unserem Trainer Christoph Dabrowski und seinem Spielsystem.

Trainer und Spielsystem

Christoph Dabrowski steht weiterhin an der Seitenlinie. Auch mit dem Für und Wider dieser Personalie haben wir uns bereits vor Wochen ausführlich beschäftigt.

Dabro ist unser Trainer und es sollte jetzt Schluss damit sein, ihn von morgens bis abends wegen jeder Kleinigkeit in Frage zu stellen. Sicherlich muss Dabrowski sich bewähren und zusammen mit seiner Mannschaft schlichtweg mehr anbieten als im Vorjahr. Anders als damals trägt die Mannschaft aber nun stärker seine Handschrift, eine echte Chance, aber auch eine weitere Hypothek, falls dennoch nicht performed werden sollte. Mit möglichem Misserfolg will Dabro sich aber nicht beschäftigen. Die Art und Weise, mit der der Coach alle Granateneinschläge um ihn herum und teilweise auf ihn selbst gerichtet immer wieder wegsteckt, nach vorne schaut und weiterhin volles Engagement anbietet, zeigen seine charakterliche Stärke und Professionalität. Zudem hat er mit Paul Freier einen gestandenen neuen Assistenten an seiner Seite. Von Freier berichten Trainingskiebitze Gutes, die Übungen erscheinen kreativer, es wird mehr unterbrochen und gesprochen.

Kann Rot-Weiss Essen mit dem neuen Kader nun das bereits in der letzten Saison angestrebte System nun umsetzen? Vor der letzten Saison schrieb Jawattdenn.de dazu: „Das bekannte Ballbesitzspiel der vergangenen Jahre soll deutlich dynamischerem Pressing und Gegenpressing weichen, zudem möchte RWE weg vom zentrumslastigen Spiel und auf den Flügeln mit überfallartigem Tempofußball stechen.

Ist das Pressing nicht erfolgreich und die ersten Linien überspielt oder verliert Rot-Weiss im Vorwärtsgang die Kugel muss sofort auf Gegenpressing und in zweiter Konsequenz auf Kompaktheit gesetzt werden. Dann müssen sich möglichst viele RWE-Spieler hinter den Ball bringen und dafür wird auf dem Feld nicht viel Zeit bleiben, denn von nun an wird alles deutlich schneller gehen. Das wird allen Spielern deutlich mehr abverlangen, mentale und körperliche Stärke müssen auf ein höheres Niveau gehoben werden.“ Wie wir wissen, gelang das nur sehr bedingt und streckenweise gar nicht. Wird es nun anders?

Jedenfalls ist zu bemerken, dass mit schnellen und aggressiven Spielern wie Doumbouya, Obuz und Co das Pressing in vorderster Front besser gelingen können sollte. Zudem agierte man flexibler, Pressingmomente wichen situationsbezogen stärkerer Kompaktheit. Zudem hat Rot-Weiss in der Vorbereitung in Sachen Tiefenspiel ein gutes Level angeboten und kombinierte sich hinter die Ketten der freilich meist unterklassigen Gegner.

Mit mehr körperlicher Robustheit gelingt es womöglich auch eine weitere Schwäche des Vorjahres zu minimieren und mehr Kapital aus offensiven Standards zu schlagen. Allerdings muss man ehrlich einräumen, dass die XXL-Tests gegen die Gegner, die mindestens Augenhöhe hatten, mit jeweils 0:1 in Braunschweig und Verl verloren worden sind und spielerisch sehr durchwachsen verliefen. Insbesondere die Generalprobe beim SC Verl zeigte, die Ostwestfalen waren in Sachen Pressing, Raumaufteilung und Spielaufbau den Essenern sichtbar voraus, denen Grenzen aufgezeigt wurden. Es bleibt zu hoffen, dass der Wettkampfmodus mehr aus der RWE-Mannschaft herauskitzeln wird.

Im 5. und letzten Teil befassen wir uns mit dem Saisonziel und geben eine Prognose ab.