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2021/2022 – Regionalliga West

Rot-Weiss Essen – KFC Uerdingen (3:0)

Ein souveräner 3:0-Sieg gegen den KFC Uerdingen bringt uns die Tabellenführung zurück. Durch Simon Engelmanns Dreierpack konnte sich die Mannschaft auch einige Kräfte für die kommenden Englischen Wochen sparen. Schon Mittwoch geht es im Wersestadion gegen RW Ahlen weiter.

Vorbericht

Nur drei Tage nach dem Top-Spiel in Köln erwartet RWE am Samstag zuhause den Tabellenvorletzten KFC Uerdingen. In Anbetracht der Tabellenkonstellation und des historischen 0:11 aus dem Hinspiel scheint es nur noch um die Höhe des Heimsieges zu gehen – doch die Krefelder holten zuletzt 7 Punkte aus 3 Spielen!

11 Mal (!) konnte RWE im Hinspiel jubeln.

Der Gegner: KFC Uerdingen (19. Platz/ 28 Spiele/ 17 Punkte/ 3 Siege/ 8 Remis/ 17 Niederlagen/ 26:74 Tore)

Einem 2:0-Heimerfolg über Wegberg-Beeck folgte völlig überraschend der erste Auswärtssieg der Saison in Rödinghausen (1:0) und in der Vorwoche gegen Rot-Weiss Ahlen führte der KFC bis zur 82. Minute, bevor man doch noch den späten Ausgleich zum 1:1-Endstand kassierte. Diese Mini-Serie ist umso erstaunlicher, da der ehemalige Bundesligist in den 25 Spielen zuvor insgesamt gerade einmal 10 Punkte holen konnte. RWE sollte also gewarnt sein, den Gegner nicht zu unterschätzen, zumal die Krefelder Mannschaft mit unserer Mannschaft nach dem zweistelligen Debakel vor fünf Monaten sicherlich noch ein Hühnchen zu rupfen hat und sich nicht erneut filetieren lassen möchte. Aufpassen muss RWE vor allem auf den Regionalliga West erfahrenen Japaner Shun Terada, der in jedem der letzten drei Uerdinger Spiele getroffen und bereits 6 Treffer in 16 Spielen seit seiner Verpflichtung Ende Oktober auf dem Konto hat.

Engelmann regelt wieder.

Die rot-weisse Personallage und die taktischen Optionen

Bei allem Respekt für einen wiedererstarkten Gegner stellt das Spiel am Samstag für Christian Neidharts Mannschaft einen Pflichtsieg auf dem Weg zum Aufstieg dar – die Mannschaft ist gefordert, an den starken Auftritt aus dem Südstadion anzuknüpfen und den Druck auf die Konkurrenz weiter zu erhöhen. Bis auf Luca Dürholtz, der beim 3:3 in Köln fehlte, scheint die erweiterte Stammelf nach der Corona-Welle auch wieder vollzählig einsatzbereit zu sein. Gut möglich daher, dass die Startelf vom Mittwoch auch am Samstag bei Anpfiff auf dem Rasen steht, sofern die körperliche Verfassung aller Akteure mitspielt. Angesichts des zu erwartenden Betonmischers auf Seiten der Uerdinger ist eine Umstellung auf 3er-/5er-Kette unwahrscheinlich und die eigene, offensivere Ausrichtung könnte erneut den Ausschlag für Plechaty als Rechtsverteidiger anstelle von José-Enrique Ríos Alonso geben.

Drei Punkte für die Tabellenführung werden gebraucht.

Fazit und Blick über den Tellerrand

Mit einem weiteren Heimsieg wäre RWE unabhängig von der Bewertung des Münster-Spiels mindestens für eine Nacht wieder Tabellenführer – Fortuna Köln ist zeitgleich gegen die Gelsenkirchener Zweitvertretung gefordert und RWO versucht in Straelen, den Kontakt zu Tabellenspitze nicht abreißen zu lassen. Dasselbe gilt für den Wuppertaler SV im Heimspiel gegen den SV Lippstadt: Nach dem 0:3 gegen Bonn droht den Bergischen der KO im Aufstiegsrennen. Preußen Münster kann den Spieltag ganz entspannt von der heimischen Schlittschuhbahn aus verfolgen und am Sonntag um 14 Uhr bei der Düsseldorfer Zweitvertretung nachlegen, sofern der Rasen am Flinger Broich die angekündigten dreizehn Grad verkraftet.

Dominik Gsell

Spielbericht

RWE siegt in einem Trainingsspiel um Punkte 3:0 gegen den KFC Uerdingen!

Zumindest über Nacht ist Rot-Weiss Essen wieder Tabellenführer der Regionalliga West. Der 3:0 Erfolg über den KFC Uerdingen war nach dem kräftezehrenden Spitzenduell in Köln unter der Woche eine Einheit zur Regeneration, die zudem 3 Punkte einbrachte. Ein dreifacher Simon Engelmann sorgte für den klaren und einkalkulierten Erfolg.

Das Personal

RWE spielte erneut die Viererkette, Rios Alonso fand sich somit auf der Bank wieder. Ebenso wie Thomas Eisfeld, der durch Luca Dürholtz ersetzt wurde, der in Köln nicht im Kader gestanden hatte. Eisfeld, zuletzt Dreh-und Angelpunkt des Essener Spiels, sollte geschont und wohl nur für den Fall, dass die Rot-Weissen wider Erwarten Probleme bekommen sollten, in die Partie kommen, was nicht der Fall sein sollte. Marius Kleinsorge feierte sein Startelfdebüt auf dem rechten Flügel, hier musste Oguzhan Kefkir weichen. Ötzi kam aber nach knapp einer Stunde für Kleinsorge in die Partie und konnte sich mit einer Maßflanke auf Simon Engelmann als Vorbereiter des 3:0 auszeichnen.

Nach 64 Zeigerumdrehungen bekamen auch die Dauerbrenner Sandro Plechaty und Isi Young eine Verschnaufpause vor der nächsten englischen Woche. Für Plechaty feierte David Sauerland sein Saisondebüt, ebenso wie Fabian Rüth, der den Wechselreigen nach 71 Minuten beschließen sollte und für Felix Herzenbruch in die Partie kam. Womöglich eine Vorsichtsmaßnahme des Trainers, um Herze, der seit Wochen bei vier Verwarnungen steht, vor einer Gelbsperre zu bewahren. Für Young kam Erolind Krasniqi aufs Feld. Fazit, sobald der Erfolg gesichert war, stand personell Kräfteschonung bei RWE auf dem Programm.

Die Pluspunkte

RWE wollte drei Punkte und möglichst energieeffizient spielen. Beides gelang. Die Befürchtungen einiger Anhänger, die Krefelder könnten lange und erfolgreich Beton anrühren, bewahrheiteten sich nicht. Die Essener kamen über beide Flügel häufiger gefährlich in den Rücken der Gästeabwehr, nach 22 Minuten war Sandro Plechaty frei rechts in der Box durch und legte auf Simon Engelmann ab, der genussvoll vollendete. Überhaupt war Engel in Torlaune und legte dem KFC genau wie im Hinspiel drei Dinger ins Netz, sein zweiter Treffer kurz vor dem Pausenstauder beseitigte bereits alle Zweifel am Sieg.

Hin und wieder wurde es durchaus gefährlich dem Essener Tor. Daniel Davari, zuletzt etwas in die Kritik geraten, zeigte sich jedoch wachsam und energisch und missgönnte den Gästen den Ehrentreffer. Ein Torfestival wie im Hinspiel gelang RWE nicht und Rot-Weiss war auch gar nicht darauf aus, sondern ließ im Schwerpunkt die Kugel zirkulieren, um ökonomisch Zeit von der Uhr zu nehmen. Der Namensvetter des Essener Dreifachtorschützen an der Pfeife, Schiedsrichter Julian Engelmann, beendete die faire Partie dann auch ganz pünktlich.

Die Knackpunkte

Einige Fans werden die aus ihrer Sicht wenigen Tore als Kritikpunkte ansehen, das wird jedoch nicht die Mehrheitsmeinung sein. Der KFC war auch ersatzgeschwächt ein besserer Gegner als im Hinspiel. Kurz vor dem Essener 2:0 besaßen die Gäste sogar eine große Ausgleichschance. Gegen einen fast frei durchgebrochenen Uerdinger blieb Daniel Davari im eins gegen eins jedoch der Sieger und parierte den Abschluss aus kurzer Distanz. Essens Samstagsausflug auf dem Platz hätte ansonsten womöglich weniger chillig werden können. Auch, wenn hierbei eine klare Abseitsstellung vom Schiedsrichterassistenten übersehen worden war.

Fazit und Blick über den Tellerrand- die Lage in der Liga

RWE erledigte das Pflichtprogramm wie selbstverständlich. Das gelang dem Verfolger Fortuna Köln nicht. Zwar zeigten die Domstädter genau wie gegen Essen Moral und retteten nach einem zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand gegen Gelsenkirchen II noch einen Zähler. Dennoch zu wenig für die Kölner, die nach dem fünften sieglosen Spiel in Serie den Anschluss an die Tabellenspitze so langsam verlieren.

Eine Woche vor ihrem direkten Duell gegeneinander bewahrten sowohl der Wuppertaler SV als auch Rot-Weiß Oberhausen ihre Underdogchancen. Der WSV besiegte Lippstadt klar mit 3:0 und RWO behielt in Straelen mit 2:1 die Oberhand. Um wirklich noch etwas bestellen zu können, müssen beide Mannschaften nächste Woche auf Sieg spielen. Das wird RWE bereits am Mittwoch wieder tun, wenn im vierten Anlauf die Partie bei RW Ahlen endlich über die Bühne und die Hinrunde (!) offiziell abgeschlossen werden kann. Bis dahin wie immer

NUR DER RWE!

Sven Meyering

Fotos by M.R.

Fotos by M.E.

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Stimmungsvideo
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