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2021/2022 – Regionalliga West

Rot-Weiss Essen – VfB Homberg (3:0)

Hat schon einmal ein Verein drei Tore zum Tor des Monats geschickt. Dieses Mal könnte man es probieren, denn Luca Dürholtz (29.), José-Enrique Rios Alonso (79.) und Erolind Krasniqi (82.) trafen mehr als sehenswert zum hochverdienten Sieg der Rot-Weissen. Ein Spielbericht sowie die Fotos sind online.

Vorbericht

Homberg Ehre erweisen! Aber die Punkte in Essen behalten!

Am Freitagabend tritt Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen unter Flutlicht gegen den VFB Homberg an. Gegen den Klub aus Duisburg will die Neidhart-Elf endgültig klarmachen, dass die Pleite gegen den SV Straelen nur ein einmaliger Ausrutscher gewesen ist. Alles andere als 3 Punkte wären für RWE schwer verdaulich. Hier kommt unser Vorausblick.

Die rot-weisse Personallage

Die Essener Personalsituation war vor dem Treffen mit Fortuna Köln angespannt. Als kurz nach dem Spiel bekannt geworden ist, dass Sören Eismann in beiderseitigem Einvernehmen seinen Vertrag in Essen aufgelöst hat und zum Südwestregionalligisten Steinbach zurückkehrt, schien sich das noch zu verschärfen. Die RWE-Verantwortlichen tätigten dann aber noch einen Transfer, den man als Coup bezeichnen darf. Nach dem Ausfall von Michel Niemeyer auf unbestimmte Zeit hatte RWE ohnehin nach einem neuen linken Verteidiger Ausschau gehalten. Mit Felix Bastians hat sich Rot-Weiss einen Spieler mit immenser Profierfahrung gesichert, der u.a. 92 Einsätze in der ersten Bundesliga und 116 in der zweiten Liga aufweisen kann. Der gebürtige Bochumer blickt zudem auf profunde Auslandserfahrung zurück und war 9 Mal für die deutsche U 21-Nationalelf aktiv. Im Sommer hatte Bastians seinen Vertrag beim belgischen Erstligaabsteiger Waasland-Beveren aufgelöst, um wieder näher an seiner Heimat zu sein. Da passte Essen geografisch ins Konzept.

Felix Herzenbruch bekommt durch Namensvetter Felix Bastians Konkurrenz.

Sportlich überrascht der Wechsel in die vierte Liga aber doch ein wenig. Einen Spieler mit einer solchen Vita hatte RWE schon länger nicht mehr in seinen Reihen. Kein Wunder, dass Bastians trotz seiner mittlerweile 33 Jahre auf dem Portal Transfermarkt.de ein Marktwert von satten 400.000 € zugewiesen wird, der höchste in der gesamten Regionalliga West. Doch solche Zahlen sind Schall und Rauch, der wahre Wert eines Spielers ist ganz sicher daran nicht erkennbar. Bastians ist in der Abwehr flexibel einsetzbar, das war das Anforderungsprofil an einen neuen Spieler, ebenso überzeugten die Fitnesswerte des Neuen.

Da die Essener Zentrale mit Daniel Heber und Rios Alonso, der das Zeug zum Senkrechtstarter hat, derzeit top besetzt ist, wird Bastians dann wohl tatsächlich die linke defensive Außenbahn beackern sollen. Felix Herzenbruch zeigte auf dieser Position zwar Leidenschaft, wirkt aber dort nicht so sicher wie in der Innenverteidigung, was auch die Gegner bemerkt haben, die bevorzugt über Herzes Seite attackierten. Da steht nun mit Bastians aber ein anderes Kaliber. David Sauerland ist leider weiterhin verletzt. Ansonsten kann Christian Neidhart aus dem Vollen schöpfen, auch wenn sein Kader nach dem Ende der Transferperiode mit 23 Spielern etwas kleiner ausfällt als zunächst geplant, denn RWE wollte die Saison mit 24 Akteuren (3 Torhütern und 21 Feldspielern) bestreiten. Nach wie vor besteht jedoch die Möglichkeit, im Bedarfsfall einen Akteur aus dem Pool der vertragslosen Akteure zu holen. In der Winterpause öffnet sich dann das Transferfenster wieder.

Auch gegen Homberg wollen die Fans solche Bilder sehen.

Der Gegner VFB Homberg (15. Platz/1 Sieg/ 1 Unentschieden/ 3 Niederlagen/3:7 Tore)

Die 0:2 Heimschlappe, die RWE im Dezember 2019 gegen die Gäste aus Homberg kassiert hatte, ist noch immer so etwas wie ein kleines Trauma, da es die Verwundbarkeit der gerade Zuhause übermächtig erscheinenden Essener gegen „kleine“ Teams zeigte. Im Vorjahr gab es zwei klare Erfolge gegen den Klub aus Duisburg. Mit 4:0 siegte RWE am Homberger Rheindamm, das Rückspiel konnten die Gäste mit einem 1:4 aus ihrer Sicht etwas erträglicher gestalten. Doch nun will der VFB Homberg wieder für eine Sensation an der Hafenstraße sorgen. Trainer Sunay Acar verweist natürlich darauf, dass seine Mannschaft nichts zu verlieren habe und mit freiem Kopf in Essen auflaufen könne, wo man zudem nicht das Spiel machen müsse.

Damit sind wir bereits bei der zu erwartenden Konstellation auf dem Feld. Homberg wird mit Aggressivität und Kompaktheit sein Heil in der Defensive suchen, RWE diesen Beton knacken müssen, ohne dass es dem Gegner zu viel anbietet. Das ging wie erwähnt schon einmal gegen Homberg schief und auch bei der Saisonheimpremiere gegen Straelen. Dank Rios Alonso haben die Rot-Weissen aber nun neben Daniel Heber einen zweiten schnellen Mann in der Innenverteidigung, der den Gegner ablaufen kann, RWE kann somit höher stehen, was die Prämisse, den Kontrahenten beschäftigen zu müssen, ohne die defensive Grundordnung zu riskieren, erleichtert.

Rios-Alonso sorgt für Stabilität in der Innenverteidigung.

Sowohl in Wuppertal als auch insbesondere gegen Fortuna Köln zeigten die Essener ein starkes Offensivspiel, bei dem allerdings viel zu wenige Treffer gelangen, sodass es bis zum Schluss spannend blieb. Das möchten sich alle im Essener Lager am liebsten ersparen und die Weichen früher und eindeutiger im Spiel auf Sieg stellen. Homberg weiß, dass nur das für RWE zählen wird, ein Sieg. Daraus wird die Elf von Sunay Acar Kapital schlagen wollen und wissen, je länger die Null steht, desto besser werden die Aktien des Underdogs. Man darf gespannt sein, wie Christian Neidhart seine Mannschaft auf das Feld schicken wird. Sehr wahrscheinlich zu Beginn wieder nur mit einer echten Spitze. Ob Kevin Holzweiler von Beginn an wirbeln darf, ob Harenbrock oder erneut Krasniqi beginnt und ob Felix Bastians sofort sein Startelfdebüt geben wird, alles das wird Essens Chefcoach wahrscheinlich erst kurz vor dem Anpfiff offen Preis geben.

Über den Tellerrand geschaut – Die Lage in der Liga

Die Liga lebt! RWE ist mit 9 Zählern aus vier absolvierten Partien lediglich Neunter der Tabelle, das ist ein Beleg dafür, dass die Regionalliga West tatsächlich sportlich ausgeglichener erscheint als im Vorjahr. Dazu hat natürlich das zwangsspielfreie rot-weise Wochenende beigetragen, an dem die Konkurrenz spielen durfte und punkten konnte. Es erschien der Zentralen Informationsstelle (für) Sporteinsätze – was es nicht alles gibt – zu risikoreich, RWE bei der Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf antreten zu lassen, man erwartete am Länderspielwochenende erlebnisorientierte Fortunenfans, da die zweite Liga pausierte.

Während bei RWE nur trainiert wurde, durfte die Konkurrenz spielen.

Es knallte dann jedoch ganz woanders, als Anhänger von Alemannia Aachen sich in Velbert beim Spiel beim KFC Uerdingen an einem Blocksturm auf die Uerdinger Fans versuchten. Eine unfassbare Idiotie, die die ZIS dann eben nicht antizipieren konnte. Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Tabellenführer ist Preußen Münster mit 13 Zählern aus 5 Spielen. Jedoch gaben die Adlerträger ausgerechnet gegen die zuvor punktlosen Rödinghausener die ersten Punkte ab. Neutrainer Carsten Rump, als Motivationskünstler bekannt, hatte seiner Elf die richtigen Worte mit auf den Weg gegeben, die beim torlosen 0:0 dem Preußen-Sturm standhalten konnte. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Münsteraner ihre bislang ausgetragenen 5 Partien ausnahmslos gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte bestritten haben. RWE hingegen blickt bereits auf drei Quervergleiche mit Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte zurück. Münster gastiert nun in Ahlen, wieder einer Mannschaft, die weiter unten angesiedelt ist. Bald beginnen für die Preußen die direkten Duelle mit anderen Topteams.

Respekt gilt dem rotweißen Nachbarn aus Oberhausen, der in der Schlussphase einen 0:2 Rückstand gegen die Gladbacher Zweitvertretung in einen 3:2 Erfolg ummünzen konnte. Mike Terranova und die Seinen grüßen daher von Rang 2 der Tabelle und spielen nun am Lotter Kreuz bei den dortigen Sportfreunden. Im Stadion am Wuppertaler Zoo steigt das Spitzenspiel der Liga. Der Vierte WSV (2:1 in Bonn) erwartet den Dritten Fortuna Köln. Die Fortuna konnte das Negativerlebnis von der späten 1:2 Niederlage in Essen verdauen und siegte nun quasi auf den letzten Drücker gegen den SV Straelen. Solche Querduelle gefallen natürlich, denn dass eine oder beide Mannschaften Federn lassen werden, ist unumgänglich.

Fortuna Köln tritt an diesem Wochenende gegen Wuppertal an.

Ansonsten sind noch diverse weitere Truppen richtig gut aus den Startlöchern gekommen, darunter die Zweitvertretungen aus Düsseldorf und Köln sowie der SC Wiedenbrück als Überraschungsmannschaft. Diese Entwicklung ist auch dem Umstand geschuldet, dass es weniger Punkteteilungen gibt und die meisten Spiele einen Sieger finden. RWE kann eine starke und ausgeglichene Spitzengruppe jedoch nur recht sein. So sind viele Mannschaften auch in den Spielen, die nicht gegen RWE, sondern gegen andere Topteams stattfinden, daran interessiert für sich etwas zu tun. Motivationsprämien in Form von gutem Stauderbier muss Jawattdenn.de daher nicht erneut aussetzen. Überhaupt ist eine starke Regionalliga West, in der möglichst viele Mannschaften so lange es geht um den Titel und nicht frühzeitig um die goldene Ananas spielen, unter sportlichen Aspekten nur zu begrüßen.

Fazit

Ein zweites Homberg-Trauma soll um jeden Preis vermieden werden. RWE zeigte in dieser noch sehr jungen Spielzeit seine besten Leistungen gegen andere Spitzenteams, nun muss es gelingen, einen wahrscheinlich hoch motivierten Underdog in die Schranken zu weisen. Dabei muss das im Anschluss anstehende Spitzenspiel bei Preußen Münster (Dienstag, 14.09) am Freitag komplett aus den Köpfen der Essener Spieler verbannt und der jetzige Kontrahent in den Fokus gerückt werden. Wer den Homberger ehrt, ist dann auch des Münsteraners wert! Mit dieser Devise machen wir uns auf zu 3 Punkten.

NUR DER RWE!

Sven Meyering

Spielbericht

RWE verteidigt die Festung Hafenstraße

Am Ende fiel der 3:0 Sieg gegen den VfB Homberg doch klarer aus, als es der Spielverlauf mitunter vermuten ließ. Der Sieg geht in der Höhe in Ordnung, selbst über einen höheren Sieg hätte sich niemand beschweren dürfen, allerdings machte es RWE nach einem traumhaften Lupfertor von Luca Dürholtz (29.) lange Zeit spannend, bis die Youngsters José-Enrique Rios Alonso und Erolind Krasniqi den Deckel drauf machten. Die Zuschauer gingen zufrieden nach Hause, denn alle drei Tore waren völlig unterschiedlich, aber jedes für sich genommen ein Traumtor. Mit vier Siegen aus fünf Spielen klettert RWE wieder in den zweistelligen Punktebereich und setzt mit einen Punkteschnitt weit jenseits der Marke 2,0 ein Ausrufezeichen vor dem Spitzenspiel am Berg Fidel.

Personal

Nicht wenige Fans werden genau wie wir im Jawattdenn.de-Vorbericht spekuliert haben, ob Essens prominenter Neuzugang Felix Bastians direkt von Anfang auflaufen wird. Christian Neidhart vertraute aber zunächst der Defensivreihe, die gegen Fortuna Köln aufgelaufen ist. Der einzige Wechsel in der Startelf war die Hereinnahme von Kevin Holzweiler anstelle von Oguzhan Kefkir.

Eine kleine Zahlenspielerei, die sich an diejenigen richtet, die es schlecht mit RWE meinen und abfällig von einer Altherrentruppe sprechen oder gar dem Coach in der vergangenen Saison vorgeworfen haben, er traue sich nicht, junge Spieler einzuwechseln. Mit Sandro Plechaty (24), José-Enrique Rios Alonso (21), Isaiah Young (23) und Cedric Harenbrock (23) waren vier Startelfspieler unter 25 Jahre alt. Dagegen spielten nur drei Spieler über 30 (Daniel Davari, Simon Engelmann und Dennis Grote). Die Torschützen verteilen sich noch deutlicher nach unten. So traf neben Rios-Alonso auch noch der eingewechselte Erolind Krasniqi (21). Hier zeigt sich in der Altersstruktur eher eine sehr ausgewogene Mischung. Am Ende erübrigt sich ohnehin jede Diskussion über das Alter, denn schon die Essener Legende Otto Rehhagel sagte, dass es nur gute und schlechte Spieler gibt.

Pluspunkte

An der Stelle sollten wir nicht übermütig werden, auch wenn es wenig zu meckern und viel zu loben gibt. Es war ein gutes Spiel, doch diese Leistung muss noch über sehr viele Partien abgerufen werden. Der Einwand, dass der Gegner aus der unteren Tabellenhälfte kommt, sollte die Leistung nicht schmälern. Wir erinnern uns nur zu gut an Auftritte gegen vermeintlich schwache Gegner zurück, bei denen RWE gar nicht gut aussah. Hier hat das Team von der ersten Minute an alleine durch die Körpersprache deutlich gemacht, dass für die Homberger an der Hafenstraße nichts zu holen ist.

Wenn wir die drei Reihen durchgehen – Daniel Davari ist mangels Beschäftigung kaum bewertbar – zeigt sich die Abwehr weiterhin stabilisiert. Wir nehmen Daniel Hebers außergewöhnliche Leistungen sowieso als normal hin. Hinzu kommt der junge Rios Alonso, der aus jeder Pore nur so vor Selbstbewusstsein strotzt. Er köpft, er grätscht, er baut das Spiel auf, dass es eine Wonne ist. Am Ende krönte er seine Leistung mit einem Hackentor, mit dem er die gesamte Homberger Hintermannschaft überraschte. Die Sprechchöre für den Abwehrrecken waren hochverdient, zumal Rios Alonsos Spielweise ihn sowieso zum Publikumsliebling prädestiniert.

Im Mittelfeld passte es so gut wie noch nie in dieser Saison. Man hatte das Gefühl, dass sich insbesondere Luca Dürholtz durch die Zuschauer in einen wahren Rausch spielte und dies nicht nur durch sein Traumtor unter Beweis stellte. Die Regisseurqualitäten eines Dennis Grote und der Zauberfuß von Cedric Harenbrock kamen genauso zur Geltung wie die Arbeit der beiden pfeilschnellen Außen Isaiah Young und Kevin Holzweiler. Was allerdings für den Essener Kader spricht ist das, was in der 63. Minute geschah. Harenbrock ging vom Spielfeld und für den Offensivspieler kam Erolind Krasniqi. Dieser ersetzte Harenbrock ohne jeglichen Qualitätsverlust und bereitete der Hintermannschaft von Homberg einen wahren Albtraum. Das perfekt herausgespielte 3:0 gönnte wohl jeder Besucher dem jungen Spieler, bei dem vor einem Jahr noch gar nicht klar war, ob er in Essen Fuß fassen könnte.

Knackpunkte

Die Tribüne feierte nicht nur Rios Alonso, sondern auch den Goalgetter Simon Engelmann mit Anfeuerungsrufen. Hier bewiesen die RWE-Fans Fingerspitzengefühl, denn Engelmann spielt wahrhaftig keinen schlechten Ball, aber im Moment will der Ball nicht ins Tor. Gleich zweimal (15. und 40.) wurden Treffer von Engelmann zurückgepfiffen. Der erste Treffer jedoch völlig zu Unrecht, wie Christian Neidhart es dann in der Videoanalyse gesehen hat. Ärgerlich für Engelmann, doch es würde nicht verwundern, wenn Engel sich seine Tore für den Berg Fidel aufgespart hätte.

Die Chancenauswertung ist einmal mehr ein „Ärgernis“. In der 57. Minute stockte dem Stadion der Atem, als Pascale Talarski den Pfosten traf. Es hätte den Spielverlauf auf den Kopf gestellt, aber alle Fußballfans wissen, dass dieser Sport nicht immer gerecht sein muss und mit zu vielen ausgelassenen Chancen, tut ein solches Tor dann richtig weh. Allerdings hatte Rot-Weiss das Glück dieses Mal auf seiner Seite.

Der Aufreger

Das nicht gegebene Tor von Simon Engelmann ärgerte die Zuschauer, da es zu dem Zeitpunkt noch 0:0 stand. Am Ende tut es RWE nicht so weh, da der Sieg hoch und nahezu nicht gefährdet war. Insgesamt waren insbesondere die Abseitsentscheidungen in der ersten Halbzeit teilweise absurd. Auch in der Bewertung der Foulspiele gelang dem Schiedsrichter keine klare Linie. Nach wirklich guten Leistungen der Unparteiischen bei den Geisterspielen in der vergangenen Spielzeit drängt sich momentan der Verdacht auf, dass die Schiedsrichter mit Entscheidungen gegen die Mehrheit der Tribüne ihr dickes Fell demonstrieren wollen.

Jeder sollte wissen, dass die Schiedsrichter unbedingt korrekt entscheiden wollen, allerdings wirkte die Spielführung schon gegen Fortuna Köln alles andere als sicher und das setzte sich gegen Homberg fort.

Das Drumherum

Freitagabend, Flutlicht und die Fans. Insgesamt 9.000 Zuschauer fanden den Weg an die Hafenstraße. Das Schachbrett wurde aufgelöst und man saß mit den gewohnten Nachbarn wieder Seite an Seite, um das Spiel zu sehen. Es macht einfach Freude. Die Stimmung stieg auch mit der Nervosität und schepperte mitunter ganz gewaltig. Man merkt einfach, dass es allen Spaß macht, dem geliebten Hobby wieder nachgehen zu können.

Fazit

RWE ist der hochverdiente Sieger dieses Spiels, daran gibt es nichts zu deuteln. Insgesamt konnte Rot-Weiss seine neu gewonnenen Stärken wunderbar einbringen. Wenn es bei einer Saison von 90 Punkten überhaupt etwas zu bemängeln gab, dann war es das langsame Offensivspiel der Essener. Hier wurde ganz sichtbar der Hebel angesetzt. Die Außen beschäftigen die Abwehr des Gegners mit ihrer Sprintstärke. Die zentralen Kräfte versuchen dagegen immer wieder tödliche Pässe hinter die Abwehr zu spielen. Hier hat RWE nicht nur an Schnelligkeit massiv gewonnen, sondern drängt nun sehr viel konsequenter auf den Torabschluss.

Die Defensive war dagegen heute nicht so stark gefordert wie in den letzten beiden Spielen, aber die Innenverteidigung harmoniert mittlerweile, als hätten Daniel Heber und José-Enrique Rios Alonso immer schon zusammen gespielt. Sandro Plechaty drängte mit nach vorne, während Felix Herzenbruch defensiv gute Akzente setzte. Felix Bastians durfte schließlich auch ein paar Minuten spielen und zeigte eine Körpersprache, die es in sich hatte. Die Passstafette, die dem 3:0 vorausging, leitete er mit ein. Es scheint nach anfänglichen Wacklern auch die Defensive wieder zusammen zu wachsen.

Es ist einmal mehr englische Woche in der Regionalliga und Rot-Weiss trifft nun auf den ärgsten Widersacher, wenn es um den Aufstieg geht. Schon am Dienstag treten die Jungs von der Hafenstraße am Berg Fidel an und dann muss es in allen Teilen passen. Die ersten fünf Spiele haben deutlich gezeigt, dass es nie am Respekt für den Gegner fehlen darf, dass Rot-Weiss Essen aber selbstbewusst ins Spiel gehen kann. Also bringt die drei Punkte mit nach Essen.

Hendrik Stürznickel

Fotos by M.R.

Fotos by M.E.

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