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2021/2022 – Regionalliga West

Statistischer Hinrunden-Rückblick

Der Tabellenführer der Regionalliga West, der zu unser aller Freude Rot-Weiss Essen heißt, startet demnächst in die noch verbleibenden 17 Spiele der Rückrunde, hinzu kommt eine Nachholpartie der Hinserie bei RW Ahlen. Jawattdenn.de hat einige Zahlen, Daten und Fakten aus den bisher ausgetragenen RWE-Spielen, aber auch den Partien der Konkurrenz zusammengetragen und daraus ein paar Schlüsse gezogen.

Mit Volldampf ins Kalenderjahr 2022 und dann auf dem Gaspedal bleiben! Das lehrt RWE die Vorrunde!

Der Tabellenführer der Regionalliga West, der zu unser aller Freude Rot-Weiss Essen heißt, startet demnächst in die noch verbleibenden 17 Spiele der Rückrunde, hinzu kommt eine Nachholpartie der Hinserie bei RW Ahlen. Jawattdenn.de hat einige Zahlen, Daten und Fakten aus den bisher ausgetragenen RWE-Spielen, aber auch den Partien der Konkurrenz zusammengetragen und daraus ein paar Schlüsse gezogen.

Der Zwischenstand und Schlüsse daraus

Nach 20 von 38 Partien steht RWE auf Platz 1 der Tabelle, die bezüglich der Anzahl der ausgetragenen Spiele auch nicht so weit auseinanderklafft wie im Vorjahr. Rot-Weiss hat ein Spiel weniger ausgetragen als der WSV, Preußen Münster und Rot-Weiß Oberhausen, jedoch eines mehr als Fortuna Köln. Diese Mannschaften bilden das Spitzenquintett, das realistisch um den Aufstieg mitmischen kann. Daher bewahrheiteten sich die Prognosen, dass die Liga ausgeglichener wäre als im Vorjahr und auch wir hatten allen genannten Mannschaften in unserer Saisonprognose Chancen eingeräumt. Werfen wir einen Blick auf den oberen Teil der Tabelle unter Berücksichtigung der Punktequotienten, um noch ein wenig mehr Aufschlüsse zu erhalten.

SpieleS-U-NToreDifferenzPunkteQuotient (Ranking)
1. RWE2014 -5-148:18+ 30472,35 (1)
2. WSV2113–7–141:13+ 28462,19 (3)
3. Münster2113-6-240:16+ 24452,14 (4)
4. F.  Köln1912-6-132:12+ 20422,21 (2)
5. RWO2112-5-444:22+ 22411,95 (5)
TOP5 (gesamte Liga)

Die Statistik beweist, die Liga ist in der Spitze so stark wie selten zuvor. Neben unserer Mannschaft haben auch der WSV und Fortuna Köln nur ein einziges mal verloren. Gut, dass das für beide gegen RWE passierte. Gleich vier Mannschaften übertreffen den Schnitt von 2 Punkten deutlich. Der Quotient zeigt zudem, dass RWE vollkommen zurecht die Tabelle anführt. Ebenso ist relativ gesehen Fortuna Köln so nah dran wie keine zweite Truppe. Das verdanken die Kölner Südstädter auch der besten Abwehr der Liga. Hier ist RWE nur Vierter. Dieser Wert wird vor allem von zwei Spielen der Essener sehr gedrückt. Im ersten Heimspiel der Saison kassierte Rot-Weiss 4 Treffer vom SV Straelen und bei der Auswärtspartie in Düsseldorf 3 Gegentore. Ansonsten stand der Essener Abwehrverbund meistens mindestens solide.

In der ersten Zeit nach dem Ausfall von Daniel Heber gab es noch Abstimmungsprobleme, später waren Gegentreffer dann eher individuellen Fehlern und Konzentrationsschwächen geschuldet. Insgesamt haben die Roten hier durchaus Steigerungspotenzial. Immerhin gelangen am Ende auch wieder wichtige zu Nullspiele gegen Rödinghausen und in Straelen. Offensiv hat RWE die meisten Treffer der Liga erzielt. Herausragend die Kantersiege gegen Krefeld (11:0) und den Bonner SC (6:1). Die sonstigen 31 Tore aus 18 Spielen sind zwar zufriedenstellend, aber die Essener versäumten in diversen Partien, mittels einer konsequenteren Chancenverwertung die Verhältnisse klarer zu gestalten.

Simon Engelmann führt zusammen mit dem Kölner Geißbock Florian Dietz die Torschützenliste der Regio West an. Dietz und Engel trafen jeweils 13 Mal ins gegnerische Netz. Gegen Uerdingen und Bonn gelang Engelmann jeweils ein wenn auch nicht lupenreiner Hattrick. Das verkörpert im Grunde Essens Offensiv-Performance ganz gut. Gegen diese zwei Truppen lief es toll, ansonsten ist durchaus Steigerungsbedarf feststellbar. Eine weitere Statistik zeigt, RWE führt die Tabelle an, weil es in den direkten Duellen der Spitzenteams untereinander am erfolgreichsten abgeschnitten hat. Und das sehr deutlich. Nur Fortuna Köln konnte hier noch gut mithalten, was wiederum im Schwerpunkt dazu führt, dass die Fortunen relativ gesehen der ärgste RWE-Verfolger sind. Hier die Übersicht:

SpieleS-U-NToreDifferenzPunkteQuotient (Ranking)
1. RWE43-1-07:4+ 3102,5
2. F. Köln42-1-16:4+ 271,75
3. Münster41-1-27:7  041
4. WSV40-3-11:2– 130,75
5. RWO40-2-22:6– 420,5
TOP5 (im Direktvergleich miteinander)

Wie sieht es jedoch mit den Vergleichen der Teams aus, wenn man die Partien gegen Vereine ab Platz 6 in der Tabelle absteigend betrachtet? Diese Mannschaften haben keine realistische Perspektive ganz oben anzugreifen und müssen ab einem gewissen Tabellenstand den Blick auf den Abstiegskampf richten. Sie haben unseren Rot-Weissen in der Relation deutlich mehr Probleme bereitet als die direkte Konkurrenz, die sich wiederum bis auf Oberhausen zum Teil wesentlich besser aus der Affäre zog, wenn sie nicht in Spitzenduellen antreten mussten. Das gilt ganz besonders für den Wuppertaler SV, der dieses Ranking deutlich anführt. Und auch Preußen Münster profitiert. RWE ist hier sowohl von den absoluten Punkten als auch vom Quotienten her nur Vierter. Und Essen weist sehr ähnliche Daten auf wie Fortuna Köln und RWO, das vom Quotienten her auch hier das eigentliche „Schlusslicht“ der Spitzengruppe bildet. Hier die Daten:

SpieleS-U-NToreDifferenzPunkteQuotient (Ranking)
1. WSV1713-4-040:11+ 29432,53 (1)
2. Münster1712-5-033:9+ 24412,41 (2)
3. RWO1712-3-242:16+ 26392,29 (5)
4. RWE1611-4-141:14+ 27372,31 (4)
5. F. Köln1510-5-026:8  + 18352,33 (3)
TOP5 (im Vergleich gegen Teams ab Platz 6 abwärts)

Welche Schlüsse ziehen wir daraus? Zunächst einmal beweist es die Stärke des Teams von Christian Neidhart, das als einziges unbesiegt aus den Spitzenspielen hervorgegangen ist, denen eine Schlüsselposition für die Tabelle zuzumessen ist. Im Wesentlichen ist die Pole Position hierin begründet. Ähnliches gilt im Grunde für Fortuna Köln. Im Umkehrschluss hat RWE aber bei den Spielen gegen die nicht im Aufstiegskampf befindlichen Mannschaften im Vergleich zu den Konkurrenten jeweils etwas mehr an Punkten eingebüßt. Ansonsten wäre die Tabellenführung eindeutiger.

Zudem lässt der Spielplan gerade in Bezug auf die Spitzenspiele aufhorchen. Keine andere Truppe in der Liga hat ein derartiges Auftaktprogramm wie unsere Rot-Weissen. Es geht sofort los mit den Spitzentänzen gegen den WSV und bei Fortuna Köln und bereits am 29. Spieltag Mitte März hat man sich dann auch mit Preußen Münster und Rot-Weiß Oberhausen gemessen. Sollten die Direktduelle auch in der Rückrunde die tabellarische Bedeutung wie in der Vorrunde haben, dürfen sich die Essener keine lange Warmlaufphase in die Restsaison gönnen, sondern müssen von der ersten Sekunde an hellwach sein. Im Anschluss daran muss die Konzentration auch hochgehalten werden, wenn die Gegner weniger namhaft werden. Das nicht so gute Abschneiden gegen Mannschaften außerhalb des Aufstiegsaspirantenkreises hat sehr viel mit dem Namen Wegberg-Beek zu tun. Gegen starke Amateurvertretungen wie dem FZÄH und Düsseldorf II kann sicherlich auch mal ein Remis herumkommen. Das enttäuschende 1:1 bei den Wegbergern basierend auf Essens schlechtester Saisonleistung sollte RWE jedoch für alle kommenden Aufgaben eine Warnung sein. Nur wer Fußball spielt, aber auch situativ auf schlichtere Mittel zurückgreift und zusätzlich den Kampf annimmt wird unter dem Strich bestehen können. Unsere Roten möchten hier manchmal zu viel die spielerische Variante in den Mittelpunkt stellen. Hier ist die Truppe von Christian Neidhart sicherlich gut aufgestellt. Deshalb kommt man auch mit Mannschaften gut klar, die selber Fußballspielen und gewinnen wollen. Teams, die eher darauf aus sind, Fußball zu verhindern, schaffen es jedoch z.T. RWE weh zu tun und wichtige Zähler zu rauben.

Für den bisherigen Saisonverlauf darf man jedoch mit Fug und Recht behaupten, dass RWE sich seine Spitzenposition zunächst hart erarbeitet und als etwa zur Hälfte der Vorrunde das Verletzungspech hart zuschlug und sich Essens Team Woche für Woche fast von selbst aufgestellt hat, die Tabellenführung trotz aller Widrigkeiten verteidigt hat. Von daher ist das fast notorische Rumgenörgel mit einem hin und wieder feststellbaren Abdriften in überhebliche Herablassung gegenüber der eigenen Mannschaft und ihrem Trainer eines Teiles der Essener Fanszene einfach nur ein Riesenschmarrn. Es war nicht alles rot-weisses Gold, was glänzte. Baustellen bleiben das schnelle offensive Umschaltspiel und die Entscheidung, wann genau unter energischem gegnerischem Pressing das Leder vom eigenen 16er weggespielt werden muss. RWE wirkte hier bislang nicht immer souverän, was auch Coach Neidhart so sah und kritisierte. Unter dem Strich darf man unseren Rot-Weissen jedoch Respekt zollen für das bislang Geleistete. Insbesondere die Phase des immensen Verletzungspechs hat das Team gut überstanden. Erreicht ist freilich noch nichts. Aber weiterhin sollten alle Kräfte gebündelt werden für das Erreichen des großen Ziels. Dazu zählt auch die Unterstützung durch uns Anhänger, die immer konstruktiv kritisch, aber fair bleiben sollten.

Nur der RWE!

Sven Meyering