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2021/2022 – Regionalliga West

SV Rödinghausen – Rot-Weiss Essen (0:3)

Es ist angerichtet für den Showdown am kommenden Samstag. Nach dem deutlichen 3:0-Sieg gegen Rödinghausen am Lotter Kreuz trennt RWE und Münster aktuell nur die Tordifferenz. Wir ziehen das jetzt durch, wir steigen auf! Fotos und der Spielbericht sind online, der Rest folgt.

Vorbericht

Lotte nochmal rocken! RWE vor Heimspiel gegen Rödinghausen am Autobahnkreuz!

Die Nachricht kam am Donnerstagmorgen und schlug wegen des schon länger andauernden Rumorens nicht mehr unbedingt ein wie eine Bombe. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat zwei Spieltage vor Schluss seinen Cheftrainer Christian Neidhart von seinen Aufgaben entbunden. Nach 76 Regionalligaspielen in Serie, in denen Neidhart für RWE verantwortlich gewesen war, sollen nun der sportliche Leiter Jörn Nowak als Teamchef und U19-Coach Vincent Wagner das Feuer für die als Halbfinale und Endspiel empfundenen Partien in Lotte gegen den SV Rödinghausen sowie RW Ahlen in der Essener Mannschaft entfachen.

Dieses loderte in den Augen der RWE-Verantwortlichen nicht mehr unbedingt in Christian Neidhart und er konnte es dementsprechend nicht mehr an sein Team weitergegeben. Wir werden uns in einem eigenen Kommentar mit der Personalie Christian Neidhart beschäftigen und sagen unserem scheidenden Cheftrainer im Namen des Jawattdenn.de-Teams herzlich Dankeschön für (fast) zwei Jahre Hafenstraße 97 A. An dieser Stelle sei nur so viel gesagt, das schwächste Glied in der Kette ist immer der Trainer. Und wie Neidhart selbst sagt, gelänge der Aufstieg noch, dann wäre es auch sein Aufstieg. Richtig.

Danke an den Trainer und den Menschen Christian Neidhart.

Und so geht man im harten Fußballgeschäft zur sportlichen Tagesordnung über. Rot-Weiss Essen steht am kommenden Samstag vor einer schweren und aufgrund des Austragungsortes leicht ungewöhnlichen Auswärtsaufgabe. Am Lotter Autobahnkreuz trifft RWE in den eigentlichen Gefilden der Sportfreunde auf die Zwiebelfestfreunde aus Rödinghausen, die nominell Heimrecht haben. Die Polizei des Kreises Herford hatte akute Sicherheitsbedenken angemeldet, die Partie im Häcker-Wiehen-Stadion austragen zu lassen, das nur gut 2.000 Besuchern Platz bietet und in der Vergangenheit bei Essener Gastspielen eine eindeutige Fantrennung nicht ermöglichte.

Kurzzeitig war sogar eine Austragung auf der Bielefelder Alm ein Thema, für den SVR aber wirtschaftlich nicht zu stemmen. Nur 15 Tage, nachdem RWE die Sportfreunde Lotte mit einem 3:0 Erfolg in die Oberliga Westfalen geschossen hat, gastiert die NoWag-Elf somit erneut im „Stadion am Lotter Kreuz“ und wird dabei von zahlreichen Anhängern begleitet, die das Spiel zu einem Heimauftritt machen werden. Für die Fans und ihre Mannschaft darf aufgrund der tabellarischen Situation nur ein Sieg das Ziel sein. Also muss Lotte erneut gerockt werden! 

Ein weiteres Mal sollen in Lotte die Farben Rot und Weiss dominieren.

Die rot-weisse Personallage und die taktischen Optionen

Machen wir es kurz und bündig.

Verletzungsbedingte Ausfälle: Niemeyer, Holzweiler

Sperren: Keine

Taktische Optionen: Beim Niederrheinpokal-Halbfinale unter der Woche in Wuppertal schien unsere Mannschaft mit ihren Köpfen bereits beim Spiel gegen Rödinghausen zu verweilen. Die unkonzentrierte und uninspirierte Vorstellung beim 1:3 im Tal, die den letzten Ausschlag für die Neidhart-Trennung gab, muss jedenfalls ganz schnell ad acta und der Hebel umgelegt werden. Denn auch der SVR wird sein gewohnt körperbetontes Spiel durchbringen und RWE das Leben schwermachen wollen. Spielgestaltung ist nicht die Sache der Mannschaft von Carsten Rump. Dazu später mehr. Die Ansage an dieser Stelle ist denkbar einfach, wer auch immer am Samstag das Vertrauen geschenkt bekommt, sollte 1907% auf dem grünen Rasen für unseren Verein und das große Ziel geben. Es gilt, einen sperrigen Gegner in die Knie zu zwingen.

Voller Einsatz für den Auswärtssieg.

Der Gegner: SV Rödinghausen (36 Spiele/ 6.Platz/ 61 Punkte/ 18 Siege/ 7 Remis/ 11 Niederlagen/ 41:31 Tore/ Differenz +10)

RWE gegen den SVR ist fast schon ein Neoclassico der Regio West, denn der Großstadtclub aus dem Revier und der Häcker-Küchen Werksclub aus dem beschaulichen Wiehengebirge sind sich ganz entgegen der Rödinghauser Vereinsfarben nicht grün. Es gab stets enge Duelle, die selten von Herzlichkeit aus beiden Lagern geprägt waren.

RWE trifft auf einen von der Papierform her starken Gegner, der aus seinen letzten 10 Partien 7 Siege, bei zwei Remis und einer Niederlage einfuhr. Die Form stimmt also beim SVR. Der exilierte Gastgeber verfügt über die drittbeste Abwehr der Liga und hat mit 31 Gegentoren auch ein Tor weniger kassiert als RWE. Die 41 offensiven Einschläge wiederum unterbieten nur 6 Teams in der Liga. Gerade gegen Spitzenmannschaften sieht die Rump-Elf daher häufig gut aus. Denn wenn sie nicht das Spiel machen muss und vordergründig reagieren kann, fällt das Unterfangen leichter. So knüpfte Rödinghausen Essens ärgstem Konkurrenten Münster mit der satten Anzahl von 1:0 Treffern in 180 Minuten 4 Punkte ab, oder aus Preußen-Sicht, es gingen 5 Zähler verloren. Nach dem 1:0 Erfolg über die Adlerträger Ende Februar kündigte Carsten Rump schon fast entschuldigend an, dass ja auch RWE noch komme, was heißt, dass man auch uns liebend gerne ein Bein stellen möchte.

Körperliche Robustheit, Galligkeit, starke Standards und eine sattelfeste Abwehr, das sind die großen Pluspunkte seit Carsten Rump die Mannschaft übernommen hat. Diese Attribute schmecken RWE häufig nicht so gut und Rödinghausen zählt generell bestimmt nicht zu den Essener Lieblingsgegnern. So liegen die Wiehengebirgler auch in der Gesamtstatistik gegen RWE vorne und gewannen 6 der bislang 15 Partien, nur viermal siegten unsere Roten, fünfmal trennte man sich Remis. Das Hinspiel war durchaus typisch für das Auftreten des SVR. Man lässt ganz wenig zu und nimmt dem Kontrahenten die Spielfreude, vorne stand aber eben auch die Null, denn fehlende Kreativität und ein Mangel Spielwitz sind wiederum das Manko.

Robuste Aggressionen führten zudem gleich zu zwei Platzverweisen für die Zwiebelfestfreunde. So zogen die Essener dem SVR und ihren Amigos-Groupies an der Hafenstraße den Zahn, nahmen das robuste Spiel an und ließen ihrerseits wenig zu und kreierten diese eine goldene Situation eine Viertelstunde vor dem Spielende, die Cedric Harenbrock zum 1:0 Siegtreffer nutzen konnte. Also, RWE hat durchaus den Schlüssel, Rödinghausen zu knacken, sollten die genannten Tugenden wieder zum Vorschein kommen. Auswärts gelang das übrigens zuletzt im September 2014. Im ersten Regionalliga-Jahr des SVR siegte Rot-Weiss durch einen Treffer von Marwin Studtrucker mit 1:0. Lang, lang ist es her. Zeit also, die Amigos einmal wieder an den Sombreros zu packen und mit einem gezielten Schulterwurf aus dem Weg zu räumen.

Rödinghausen gehört zu den unangenehmsten Gegnern in der Regionalliga.

Fazit und über den Tellerrand geblickt: Die Lage in der Liga und besonders bei RWE

Neben der Trainerentlassung bietet das RWE-Umfeld aktuell wieder so einiges an Kriegsschauplätzen, die so überflüssig sind wie ein Kropf. Simon Engelmann jedenfalls lief am Donnerstag zum ersten Training unter den Interimstrainern auf. Warum ist das erwähnenswert? Keinesfalls war Engelmann suspendiert, weil er zum großen Konkurrenten nach Münster wechseln würde, wovon Engel selber nichts bekannt war. Das ist nur eines der vielen Gerüchte die kursierten. Auch Daniel Heber soll Verlockungen von Fortuna Düsseldorf erlegen sein, auch das ist als Ente einzustufen, auch Isi Young ist keinesfalls sicher in Magdeburg.

Überhaupt gibt es über die drei Genannten hinaus offenbar keinen als wichtig empfundenen RWE-Kicker, der nicht mit einem anderen Verein handelseinig geworden sei. Ob das im Einzelfall stimmt oder nicht, ist dabei gar nicht der entscheidende Faktor. Wo Rauch ist, ist manchmal auch Feuer. Mit den personellen Veränderungen unserer Mannschaft, ob sie uns lieb sind oder nicht, müssen und werden wir uns nach Saisonende ohnehin beschäftigen müssen. Warum aber zu diesem Zeitpunkt wieder einmal ein Wettbewerb darum ausgebrochen ist, wer, wann und wo die heißeste und skandalöseste News in Social Media streuen darf, wirft einmal mehr die Frage auf, ob einige Zeitgenossen ihre Birne eigentlich nur dafür haben, um zum Stoffwechsel anregende Produkte in diese hinein zu schaufeln und zu kippen. Einfach mal die Klappe zu halten oder die Finger von der Tastatur zu lassen kommt offenbar nicht in Frage, auch wenn man gerade nur eins tut, und zwar dem eigenen Verein massiv zu schaden.

RWE fand im Hinspiel den Schlüssel, um Rödinghausen zu besiegen.

Ob die Gerüchteküchen auch von anderswo angeheizt werden? Es ist grundsätzlich bekannt, dass Spielerberater-Agenturen vor einer nahenden Transferphase gerne mal den ein oder anderen Spieler ins Gespräch bringen, um die Marktwerte ihrer Klienten noch etwas zu steigern. Ist die sportliche Konkurrenz im Spiel? Das ist denk- aber nicht belegbar. Wie auch immer, wie bereitwillig wir Rot-Weisse selbst sind, jede unbewiesene Behauptung stante pede zu streuen und sogar noch auszubauen ist jedenfalls erschreckend. Dass sich einige Hiobsbotschaften später als korrekt bewahrheiten, sollte nicht als Freibrief angesehen werden und wiegt die dadurch aufkommende destruktive Unruhe nicht auf. 

Zurück zum Sportlichen, zwei Spieltage vor Schluss steht fest, dass nur noch Preußen Münster und unsere Mannschaft aufsteigen können, alle anderen Verfolger mussten abreißen lassen und sind zum Teil sogar bereits deutlich distanziert. Abhängig davon, wie die Partie von Tabellenführer Preußen Münster am Freitagabend beim SC Wiedenbrück endet, könnte der Aufstieg an diesem Spieltag bereits entschieden werden. Und zwar dann, wenn die Adlerträger an der Ems siegen sollten und RWE in Rödinghausen nicht gewinnen könnte. In diesem Fall würde der Punktabstand mindestens 4 Zähler betragen, die am letzten Spieltag nach Adam Riese nicht mehr aufzuholen wären. Siegen beide in der Tabelle vorne platzierten Teams, bliebe die Konstellation in der Tabelle nach Punkten gleich, Münster wäre aber bei einem anschließenden Heimsieg gegen Kölns U 21 nicht mehr zu stoppen.

Gelänge Preußen nur ein Remis, könnte RWE nach Punkten gleich- und mit dem Torverhältnis vorbeiziehen, was die größtmögliche Spannung am letzten Spieltag versprechen würde. Im Falle einer Münsteraner Niederlage könnte Rot-Weiss sogar einen Punktvorsprung erwirtschaften und hätte dann, nur dann, vor heimischer Kulisse gegen RW Ahlen den Aufstieg in der eigenen Hand. Dafür ist ein Sieg gegen Rödinghausen absolute Pflicht. Alles andere, ein Remis oder gar eine Niederlage würden zwingend einen Münsteraner Stolperer an der Ems erfordern, um nicht das endgültige Ende aller Aufstiegsträume zu bedeuten.

Ob es gut oder schlecht ist, dass Preußen bereits am Freitagabend in Wiedenbrück antritt, werden wir je nach Spielausgang unterschiedlich bewerten können. Die Mannschaft von Daniel Brinkmann wird sicherlich motiviert sein, im Westfalenduell ein gutes Spiel und bitte auch ein gutes Ergebnis zu erzielen. Hauptsache, der SCW legt nicht wie RWO einen Auftritt auf das grüne Feld, der vermuten ließe, die Heimmannschaft wolle nicht Fußballspielen, sondern trotz aller Lockerungen mittels eines Spaziergangs gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung protestieren.

Aber Schluss mit den Rechenspielen, unsere Rot-Weissen müssen drei Punkte holen, solange das gelingt, ginge definitiv auch am letzten Spieltag noch etwas. Wir Fans zerlegen bis dahin bitte nicht unseren eigenen Verein in den sozialen Medien, sondern helfen in Lotte mit, dass wir im Aufstiegsrennen bleiben! 

NUR DER RWE!

Sven Meyering

Spielbericht

RWE erspielt sich nach furioser Leistung in Lotte den Matchball

Für all diejenigen, die diesen Verein lieben, war die Nacht vor dem Spiel gegen den SV Rödinghausen nicht wirklich erholsam. Die Nervosität war im ganzen Stadion zu spüren und die RWE-Anhänger schrien den Druck aus sich heraus. Eine tolle Atmosphäre entstand durch die kuriose Besetzung der Plätze hinter beiden Toren, die sich gegenseitig immer wieder hochschaukelten.

Die Mannschaft tat das Ihrige, um die Stimmung auf den Siedepunkt zu bringen und besiegte die Rödinghauser mit einer richtig starken Leistung in der Höhe verdient 3:0. Dies lässt die ersten zarten Träume wieder wachsen, auch wenn bislang nur die Ausgangslage sehr gut, aber ansonsten noch nichts gewonnen ist.

Diese Party hätten viele Fans kaum noch für möglich gehalten.

Das Personal

Ein Trainerwechsel bedeutet häufig auch Umstellungen in der Mannschaftsaufstellung. Diese wurden allerdings nur ganz behutsam eingesetzt. Felix Bastians ist glücklicherweise wieder völlig fit, sodass der Routinier wieder spielen konnte. Da dieser auch bei Christian Neidhart immer gesetzt gewesen ist, verwunderte diese Umstellung im Vergleich zum letzten Ligaspiel nicht. Es sei schon hier gesagt, dass Bastians seine Rolle als Führungsspieler zu jeder Zeit auf dem Platz annahm und mit großem Selbstbewusstsein in die zuweilen schwierige Aufgabe gegangen ist, gallige Rödinghauser vom Tor fernzuhalten.

In der Mittelfeldzentrale ließen Jörn Nowak und Vincent Wagner ein wenig offensiver spielen als zuvor. Luca Dürholtz musste deswegen zunächst auf der Bank Platz nehmen und neben Thomas Eisfeld, der wohl sein bestes Spiel im RWE-Trikot machte, sollte Cedric Harenbrock als kreatives Element das Spiel beleben.

Für Eisfeld war das Spiel nach einer Stunde gelaufen, da dieser sich verletzt hatte. Für ihn kam Dürholtz ins Spiel. Außerdem ersetzte Marius Kleinsorge den Flitzer Isaiah Young, der einmal mehr durch sein unglaubliches Dribbling und den Abschluss zum 3:0 seine Wichtigkeit unter Beweis stellte. Zlatko Janjic ersetzte Simon Engelmann, der seinen 23. Treffer zum 2:0 erzielte. Und schließlich durfte Youngster Fabian Rüth ein paar Einsatzminuten schnuppern, als er Dauerläufer Niklas Tarnat ersetzte.

RWE fightete von Beginn an.

Die Pluspunkte

Insgesamt war es eine der stärksten Saisonleistungen der Rot-Weissen in dieser Saison, die den ersten Auswärtssieg bei Rödinghausen seit 2014 (!) bedeutete. Hierbei kann man kaum einen Spieler herausheben, da beinahe alle an ihre Leistungsgrenze gegangen sind. Rödinghausen versuchte nicht, es den Essenern leicht zu machen und ging den Essenern zeitweise heftig auf die Knochen. Davon ließen die Jungs von der Hafenstraße sich nicht beirren und bauten immer stärkeren Druck auf.

Es waren Standardsituationen, mit denen Rödinghausen geknackt wurde. Nach nicht einmal einer Viertelstunde verwandelte Oguzhan Kefkir eine Ecke von Thomas Eisfeld zum 1:0, was zu ekstatischen Szenen auf den Rängen führte. Nach beinahe einer halben Stunde verwandelte Simon Engelmann ebenfalls eine Ecke per Kopf. Dieses Mal brachte Oguzhan Kefkir die Ecke in den Strafraum und legte insgesamt zum 13. Mal in dieser Saison ein Tor auf. Da Kefkir auch das 3:0 vorbereitete, ist er nun mit 19 Torbeteiligungen der drittbeste Scorer von RWE und dabei fehlte er monatelang in der Hinrunde. Das hat Respekt verdient.

Nach der Halbzeit zeigte Isi Young, warum er ein Unterschiedspieler ist. Wieder einmal ging er in den Strafraum ins Dribbling und wurde mit dem Ball nahe an die Grundlinie herausgetrieben. Während im Stadion die Flanke erwartet wurde, hielt Young einfach drauf und der Ball schlug wuchtig im Rödinghauser Tor ein. Das Stadion am Lotter Kreuz wurde zum Hexenkessel.

Völlig zu Recht ließ sich die Mannschaft von den über 2.000 mitgereisten Essenern feiern. In diesem wegweisenden Spiel zeigte die Mannschaft von Beginn an den nötigen Willen, dieses Spiel für sich zu entscheiden. Auch das Publikum zeigte Fingerspitzengefühl, denn es wurden nicht nur die Torschützen gefeiert, sondern auch Jakob Golz, der in der Schlussphase mit schier unglaublichen Reflexen dafür sorgte, dass RWE mit der 3:0 Führung das Spiel beendete.

Oguzhan Kefkir war an allen drei Toren beteiligt.

Die Knackpunkte

Ist man nicht unverschämt, nach einem solchen Spiel diesen Punkt überhaupt mit Inhalt zu füllen? Da Mittelfeld-Dirigent Eisfeld es im Interview ebenfalls ansprach, sollte man noch einmal den Hinweis über die letzten 20 Minuten zulassen. Hier waren die Rot-Weissen recht passiv, sodass Rödinghausen zu mehreren großen Torchancen kam. Glücklicherweise konnten diese durch die starke Verteidigung und durch „Hexer“ Golz allesamt entschärft werden. Wir gehen davon aus, dass das dominante Spiel viele Körner kostete und der Akku bis zum kommenden Samstag wieder aufgeladen ist.

Fazit und die Lage der Liga

Die Konkurrenten, die lange Zeit mit um die Tabellenführung kämpften, ließen an diesem Wochenende vielfach Federn. Oberhausen und Wuppertal verloren ihre Spiele, einzig Fortuna Köln gewann mit 4:0 in Mönchengladbach.

Ein Traumtor jagt das nächste, du bist ein Riese, Isi!

Für große Freude sorgte dagegen der starke Einsatz der Wiedenbrücker am Freitag. Hier zeigten die Westfalen, für die es um nichts mehr geht, wie man sportlich fair die Saison zu Ende bringt. Erst dadurch wurde die Situation, wie sie sich darstellt, ermöglicht.

Für RWE ergibt sich damit eine sehr gute Ausgangssituation, denn die Tabellenspitze ist zurückgewonnen. Punktgleich sind die Preußen sowie Rot-Weiss Essen. RWE hat eine um zwei Tore bessere Tordifferenz, durch die deutlich mehr geschossenen Tore benötigt man am Berg Fidel jedoch drei Tore mehr, als die Essener sie schießen.

Es wird ein nervenzerreißendes Finale an der Hafenstraße, bei dem Rot-Weiß Ahlen zu Gast sein wird und das vielen RWE-Fans eine oder mehr Nächte rauben wird. Aber seit den letzten zehn Jahren hat es niemals eine so gute Ausgangsposition gegeben. Die Fans sind bereit ihren Teil dazu beizutragen, denn die Hafenstraße ist bereits jetzt voll. Für keinen Spieler der Rot-Weissen wird eine zusätzliche Motivation gebraucht. Am kommenden Samstag müssen wir alle unseren Teil beitragen, um unseren großen Traum endlich, endlich Wirklichkeit werden zu lassen.

Hendrik Stürznickel

Fotos by M.R.

Videos

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