Zahlen und Fakten
Wahrzeichen der Stadt: Zwei gekreuzte Hämmer und ein großes W!
Maskottchen: Skerdilaid Curri
Höchste Niederlage gegen RWE: 0:2 (02.02.2001)
Reiseroute mit dem 9-Euro-Ticket: RE 6, RB 77, ME RE2, RE 1, RE3, RB95 (ca. 10 Stunden)
Fanfreundschaftspotenzial: 4 = egal ob Aufstiegskampf in Liga 3 oder Abstiegskampf in Liga 2: Meistens hatte RWE das Nachsehen gegen die Erzgebirger, konnte noch nie in Aue gewinnen und auch der Stachel der 1:5-Klatsche zur Zweitligarückkehr 2004 sitzt noch tief. Sollte Wismut Aue dem RWE in dieser Saison sechs Punkte überlassen, sind diplomatische Annäherungen möglich.
(Skala von 1 = lieber ziehe ich nach Gelsenkirchen bis 10 = webt die Freundschaftsschals)
Drei Gründe, das Auswärtsspiel zu besuchen
- Erzgebirge Aue steht aus historischer Sicht für defensiven Malocherfußball! In zehn Pflichtspiel-Aufeinandertreffen mit Rot-Weiss Essen fielen 15 Tore, sechs davon an Wulnikowskis Tag der offenen Tür 2004. Macht für die restlichen neun Spiele einen soliden Schnitt von 1,0 Toren pro Spiel. Der Versuch mit einem offensiven Spielansatz endete in der Vorsaison folgerichtig und verdient mit dem Abstieg, sodass zur neuen Saison eine Rückbesinnung auf Auer Tugenden zu erwarten ist.
Fünf Platzverweise hielten die zehn direkten Duelle parat, dazu werden viele RWE-Fans noch das letzte Spiel von Dimitrios Grammozis im RWE-Trikot in Erinnerung haben, der sich im November 2006 beim Versuch seinen Auer Gegenspieler umzuholzen selbst einen Schien- und Wadenbeinbruch zuzog und sein Team, das nach einem Platzverweis bereits seit Halbzeit 1 zu zehnt spielte, aufgrund der ausgeschöpften Wechselmöglichkeiten weiter dezimierte. Sollen die Bundesliga-Eventfans doch die Torsintflut ihrer Plastikclubs beklatschen, wir freuen uns auf ehrlichen, umkämpften Defensivfußball im Erzgebirge! - In Aue erklingt vor dem Spiel ebenfalls das Steigerlied. Einer der Veilchen-Schlachtrufe lautet nicht umsonst „Wir kommen aus der Tiefe, wir kommen aus dem Schacht – Wismut Aue, die neue Fußballmacht!“ – bereits der Name Erzgebirge verrät die Bergbautradition, die dort auch heute noch hochgehalten wird.
- Obgleich das altehrwürdige Erzgebirgsstadion während unserer anderthalb Jahrzehnte dauernden Abwesenheit vom Profifußball leider modernisiert wurde, bietet es durch seine Lage im Lößnitztal weiterhin einen idyllischen Ausblick!
Fantribünen-Emotionenerwecker
Auch ohne jeden RWE-Bezug im Kader werden die elf lustigen Holzhacker in Veilchenlila die Emotionen zum Überkochen bringen!
Das letzte Duell
FC Erzgebirge Aue – Rot-Weiss Essen: 0:0
20.04.2007
Lorenz-Günther Köstner zu Gast bei Gerd Schädlich (möge er in Frieden ruhen!) – für Freunde der unter Punkt 1 aufgeführten Fußballkunst ein Duell nah an der Perfektion. RWE stieg am Ende der Saison zum hundertsten Geburtstag aus der zweiten Liga ab und war doch wieder Kleinkackenfenne – aber das ist eine andere Geschichte, genau wie Rolf Hempelmanns Abenteuer hinter der tschechischen Grenze.
Ausgehtipps für Auswärtsfahrer
Aue liegt nur 160 Kilometer von Prag entfernt. Unmittelbar nach dem aufopferungsvoll ermauerten 0:0 mit drei Platzverweisen im März bietet sich daher ein Abstecher in Franz Kafkas Geburtsstadt an, um in einer der klandestinen Absinth-Kneipen der Prager Altstadt nach einer inspirierenden Flasche der „grünen Fee“ dadaistische Prosa über Eckbälle von Ferhat Kiskanc zu verfassen. Jawattdenn.de wird die besten Einsendungen in der eigens geschaffenen Rubrik „Prager Frühling“ veröffentlichen.